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Grundrechte gelten für alle

Foto: epd
Bundespräsident Steinmeier (dritter von rechts vorn), seine Frau Elke Büdenbender (zweite von links) mit Vertretern der Initiativen, des Koordinierungsrats, der evangelischen Kirche und der Israelitischen Kultusgemeinde München.

Grundrechte gelten für alle

Von: KNA | 17. März 2019
In Nürnberg ist am 10. März die diesjährige „Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet worden. Dabei forderte Bundespräsident Steinmeier einen stärkeren Kampf gegen Antisemitismus. Zwei Initiativen wurden mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, noch entschiedener den Kampf gegen Antisemitismus zu führen. „Dafür brauchen wir staatliches Handeln ebenso wie Zivilcourage“, sagte Steinmeier in Nürnberg. Zugleich müsse das Gespräch miteinander gesucht werden, Gläubige und Nichtgläubige, Christen, Juden und Muslime: „Und wir müssen streiten, gemeinsam gegen jede Form von Antisemitismus.“ Anlass war die Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“, die jährlich vom Deutschen Koordinierungsrat veranstaltet wird. Das Jahresthema für 2019 lautet „Mensch, wo bist Du? Gemeinsam gegen Judenfeindschaft“.

Antisemitismus sei mitnichten überwunden, betonte Steinmeier. Das gelte für Deutschland, aber auch für die europäischen Nachbarn. Von Nürnberg solle deshalb ein „eindeutiges Signal“ gesendet werden: „Antisemitismus ist immer ein Angriff auf unsere gesamte Gesellschaft! Er gilt immer uns allen.“

Auch der jüdische Präsident des Koordinierungsrats, Andreas Nachama, beklagte die zunehmende Judenfeindschaft. Alte Vorurteile würden gern umfassend bedient. Er verwies darauf, dass es neben antisemitischer Stimmung auch antimuslimische gebe, die genauso zu verurteilen sei. Sein Appell lautete deshalb: „Lasst uns für die Grundrechte aller eintreten!“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte deutliche Entschlossenheit im Kampf gegen Antisemitismus in der Gesellschaft. Dazu brauche es die Aufklärung in Schulen sowie die gezielte Verfolgung solcher Straftaten.

Die christlich-jüdische Buber-Rosenzweig-Medaille 2019 ging im Rahmen des Festakts an die Berlin-Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus und das in Sachsen gegründete Netzwerk für Demokratie und Courage.

Die 2003 gegründete Kreuzberger Initiative hat als einer der bundesweit ersten zivilgesellschaftlichen Träger Konzepte für die Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft entwickelt. Trotz des Namens handle es sich nicht nur um eine lokale Vereinigung, betonte der Vorstandsvorsitzende der Initiative, Dervis Hizarci. Mittlerweile nehme die Organisation auch an internationalen Fachkonferenzen teil.

Sie versteht sich als politische Bildungsinstitution für die Migrationsgesellschaft, berät Schulen, organisiert Fortbildungen sowie Ausstellungen. Es gehe darum, Engagement gegen Antisemitismus als „moderne bürgerschaftliche Tugend zu etablieren“, sagte Hizarci.

Das seit 20 Jahren bestehende Netzwerk für Demokratie und Courage ist in zwölf Bundesländern und in Frankreich vertreten. Es will mit Projekttagen Kinder und Jugendliche zu mehr Zivilcourage und zu demokratischem Handeln ermutigen.

Laudatio „mit gemischten Gefühlen“

Die Staatssekretärin für Bürgerliches Engagement und Internationales, Sawsan Chebli, sagte, sie halte die Laudatio mit „gemischten Gefühlen“. So sei es eine große Ehre, anderseits spüre sie auch Wut, Trauer und Scham, dass man 2019 wieder darüber sprechen müsse, wie Antisemitismus zu bekämpfen sei. Doch wenn man auf die Preisträger schaue, „dann können wir zuversichtlich sein“.

Bei beiden Initiativen gehe es darum in den Dialog zu kommen, so Chebli. Denn: „Wenn wir erkennen, was uns verbindet, wird das Trennende schwächer.“

  • Info
    Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird seit 1968 vergeben. Sie ist benannt nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878–1965) und Franz Rosenzweig (1886–1929). Dem Koordinierungsrat gehören derzeit bundesweit über 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an.



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