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Mitreißend und offen

Foto: Christine Wendel
Beim gemeinsamen Gottesdienst in der Kathedrale feierten Deutsche und Brasilianer ihren Glauben.

Mitreißend und offen

Von: Christine Wendel | 24. Juli 2013
Bei ihrem Besuch in Maringá haben die Weltjugendtagspilger aus Bistum Trier am brasilianischen Gemeindeleben teilgenommen. Dabei haben sie sich auch mit brasilianischen Jugendlichen über ihren Glauben ausgetauscht.

„Wer glücklich ist, soll die Hand heben“, ruft der Erzbischof von Maringá, Anuar Battisti, die Gottesdienstbesucher auf. Und hunderte Hände gehen in die Höhe. Dann rufen die jungen Menschen aus dem brasilianischen Maringá und dem Bistum Trier: „Eu sou felice! Ich bin glücklich!“ Die rund 70 Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Trier haben vom 18. bis 22. Juli auf dem Weg zum Weltjugendtag in Rio Begegnungstage in Maringá verbracht. Und sie konnten dort nicht nur die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Brasilianer erfahren, sondern auch die Art und Weise, wie die Lateinamerikaner ihren Glauben praktizieren.


Mit mehr Freude

„Die Leute in Brasilien haben mehr Lebendigkeit“, sagt Hendrik Sumik (27) aus Welschbach/Illingen auf die Frage, wie sich der in Deutschland gelebte Glaube vom brasilianischen unterscheidet. „Daher praktizieren sie ihren Glauben mit mehr Freude und offener.“ So würden die anderen mehr „mitgerissen“. Felix Deupmann (31) aus Mayen findet, die Leute seien begeisterter beim Mitfeiern. Und der Pastor würde die Gemeinde mehr einbeziehen – in dem er etwa Fragen stelle. „Er redet mehr mit ihr als zu ihr“, sagt Deupmann.


Amanda Teixera ist 22 Jahre alt und Brasilianerin. Die Jurastudentin ist aktiv in der Gemeindearbeit in Maringá. Sie erklärt, dass die Form des Gottesdienstes durchaus von der Kirche und dem Priester abhänge. Doch „man singt viel, man tanzt viel“, erklärt sie. Und das erfülle den Gottesdienst mit Leben. Auch die Jugendarbeit sei wichtig. Die Jugendlichen träfen sich meist einmal in der Woche, um über Gott zu sprechen, gemeinsam zu singen und sich zu unterhalten. „Wir haben so Zeit unseren Glauben zu leben, nicht nur im Gottesdienst.“


Schwester Maria Dolores ist Missionsschwester vom Heiligen Namen Mariens. Die 86-Jährige Deutsche lebt seit 56 Jahren in Brasilien. In den Gottesdiensten werde viel gesungen und geklatscht. „Die Bänke sind voll.“ Und: „In Deutschland kann man sich schwer vorstellen, dass man zum Nachbar geht, und mit ihm die Bibel liest.“ Diese „Betrachtungsgruppen“ kämen in Brasilien häufiger zusammen. Auch seien viele Katholiken engagiert in christlichen Verbänden und Gruppen. „Dadurch wird der Glaube sehr lebendig gelebt.“ Doch seien nach Aussage von Schwester Maria Dolores die Brasilianer auch „schnellgläubiger“ und „leicht zu begeistern“. Deutsche würden viel mehr hinterfragen, seien dafür aber auch „tiefgläubiger“.


Neue Einblicke gewonnen

Felix Deupmann hat durch die Erfahrungen mit der Glaubenswelt der Brasilianer „einen anderen Blick“ bekommen, er wird „anders glauben können“ als in Deutschland. Auch Hendrik Sumik hat neue Einblicke gewonnen. Zwar könne er nicht das große Ganze ändern. „Ich kann aber meinen Glauben ändern und den Weg wie ich ihn praktiziere“, sagt er. „Ich kann durch meine Lebensfreude die Menschen anstecken.“


Insgesamt leben in Brasilien rund 137 Millionen Katholiken (rund 74 Prozent der Gesamtbevölkerung). Das entspricht etwa der Einwohnerzahl von Deutschland und Frankreich zusammen. Es gibt 265 Bistümer - zum Vergleich: in Deutschland sind es 27.


Hendrik Sumik und Felix Deupmann über den Glauben in Brasilien:
Brasilianerin Amanda Teixera spricht über ihren Glauben:

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