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Die Musik überwindet Grenzen

Foto: Hans Georg Schneider
Die Band von links: Oliver Hilt, Ahmad Haj Ali, Amar Nazem, Amin Massri, Annalisa Crisetti, Zakaria Benouda.

Die Musik überwindet Grenzen

Von: Hans Georg Schneider | 24. September 2023
Kleinblittersdorf:
Gemeinsam zu musizieren macht Spaß und schafft Verbundenheit – auch über kulturelle Unterschiede und sprachliche Hindernisse hinweg. Das ist die Idee hinter dem „One Music Project“ – einer Initiative der Pfarrei Kleinblittersdorf und der Caritas.

„Heimat“ – was ist das eigentlich? Eine Frage, die für die meisten recht akademisch klingen mag. Für Menschen, die aus unterschiedlichen Ländern und Gründen nach Deutschland geflohen sind, ist sie existenziell. Bei einem „Abend mit Musik, Texten und Gesprächen“ hat die Projektband mit jüngeren und älteren Mitgliedern aus vielen Ländern das Thema in den Fokus gerückt.

Amin und Zakaria kommen aus Marokko, Amar aus Katar, Ahmad ist Kurde und aus Syrien geflohen. Sie musizieren gemeinsam mit Annalisa Crisetti aus Italien, die Querflöte spielt und beim Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung in der Solidaritätsarbeit mit Geflüchteten tätig ist, sowie mit Oliver Hilt. Der Initiator des Projekts ist Journalist und Musiker und engagiert sich in der Pfarrei Obere Saar Heiliger Franz von Assisi in der Integrationsarbeit.

Etwa 30 Interessierte erlebten am 30. August im Pfarrheim einen Abend mit unterschiedlichen Musikstücken, teils auf Gitarren, Buzuk, Cajon und Querflöte improvisiert, zwischen orientalischen Weisen und europäischen Jazzstandards changierend und sich gegenseitig bereichernd. Die Bandmitglieder, die erst seit etwa einem Jahr zusammen spielen, wurden mit viel Applaus belohnt. Nachdenklichkeit erzeugten die von Hilt ausgesuchten und rezitierten Texte.
Ist Heimat harmlos, gemütlich, geborgen, langweilig? Ist Heimat ein Land? Ist sie nur für einen selbst? Oder überall dort, wo sich Menschen verstehen?

Heimat ist, wo man sich sicher und geliebt fühlt

Was Hilt als Fragen aufwarf, wurde durch eigene Erfahrungen konkret. „Für mich ist Italien eine Heimat, wo ich seit 20 Jahren weg bin. Im Augenblick ist hier meine Heimat, auch unsere Musikgruppe“, meinte Crisetti. Für Amin sei jetzt Deutschland seine Heimat, „weil hier meine Freunde sind. Heimat ist für mich jeder Ort, wo ich gute Erfahrungen mache“. Zakaria ergänzt: „Jeder Platz kann meine Heimat sein, wo ich mich sicher fühle und ich Leute finde, die mich lieben.“

Als den Ort, „wo ich geboren bin, lebe und begraben werde“, beschreibt eine Besucherin ihre Definition. Andere ergänzen: „Ich bin viel gereist, aber Heimat ist immer hier“, „Familie, das ist für mich Heimat“. Und: „Kleinblittersdorf ist meine Heimat geworden, weil ich gerne hier lebe, obwohl ich nicht hier geboren bin.“ Bei einem Umtrunk und Snacks wurden die Gedanken weiter vertieft.
Kontakt, Austausch, Integration – neben der Lust zu musizieren sind das für Hilt und Crisetti die Motive hinter dem „One Music Project“, dessen Name für sich spricht. Gleich nach den ersten Proben hatte man im Februar mutig ein „Friedenskonzert“ auf die Beine gestellt. „Das war so gut, dass wir zu den Heilig-Rock-Tagen nach Trier eingeladen wurden“, berichtet Hilt. Auch dort machte man gute Erfahrungen und wurde im Vorhaben bestärkt, Geflüchtete mit ihren Kulturen und Geschichten in den Kontakt und Austausch mit Einheimischen zu bringen.

Abderrahman Mrazzen, der Integrationsbeauftrage von Kleinblittersdorf, ist vom Projekt begeistert: „Die Musik überwindet Grenzen“, sagt er und hofft auf weitere Bandmitglieder. Alle seien eingeladen, unterstreicht Bandleader „Oli“ Hilt. Das „One Music Project“ freut sich auch über Einladungen zu weiteren Auftritten.




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