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Für eine andere Agrarpolitik

Foto: Nick Jaussi/www.wir-haben-es-satt.de
Das Bündnis „Wir haben es satt“ brachte Tausende Fußabdrücke für eine Agrarwende vor das Kanzleramt.

Für eine andere Agrarpolitik

Von: red/KNA/bs | 24. Januar 2021
In Berlin haben Aktivisten und Landwirte am 16. Januar vor der Zentrale der CDU und dem Kanzleramt für eine andere Agrarpolitik demonstriert.

Das Bündnis „Wir haben es satt!“ forderte dabei eine Agrarwende hin zu einer bäuerlichen und ökologischeren Landwirtschaft. Das Bündnis ruft jedes Jahr anlässlich der „Grünen Woche“, der internationalen Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau, im Januar in Berlin zum Protest auf. Da eine große Demonstration wie in den Vorjahren coronabedingt nicht möglich war, – auch die Grüne Woche fand am 21/22. Januar nur digital statt – stellten Aktivisten zuvor eingesandte Fußabdrücke auf Papier vor dem Kanzleramt aus.

Zudem fuhren vor dem Kanzleramt und vor der CDU-Parteizentrale Traktoren auf. Unter dem Motto „Agrarindustrie abwählen – Agrarwende lostreten!“ richtete sich der Protest insbesondere gegen die Agrarpolitik der Union. Das Bundeslandwirtschaftsministerium wird seit 15 Jahren entweder von CDU oder CSU geführt.

Dem Bündnis „Wir haben es satt!“ gehören 60 Organisationen an, darunter auch die beiden kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt sowie zahlreiche Bio-Verbände, Naturschutzorganisationen und alternative Bauernvereinigungen. Ziel des Bündnisses ist es nach eigenen Angaben, Wege für eine bäuerliche Landwirtschaft aufzuzeigen, „die mit mehr Umwelt-, Tier- und Klimaschutz auch auf breite Zustimmung in der Bevölkerung stößt und den Bauernhöfen wirtschaftliche Perspektiven bietet“.

„Politik auf Kosten von Höfen, Tieren und Umwelt“

Mit ihren Fußabdrücken demonstrierten nach Angaben des Bündnisses rund zehntausend Menschen zum Auftakt des Superwahljahres für eine Agrarwende und „eine Politik, die Höfen, Tieren und der Umwelt eine Zukunft gibt“. „Wir haben es satt!“-Sprecherin Saskia Richartz erklärte dazu: „Billiges Essen ist eine Sackgasse, die weder die Landwirtschaft noch die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterbringt. Julia Klöckner versagt als Agrarministerin und macht eine Politik auf Kosten von Höfen, Tieren und Umwelt. Wir fordern: Höfesterben stoppen, Umbau der Tierhaltung fördern, Pestizidausstieg vorantreiben und ein klares Nein zur Gentechnik und zum EU-Mercosur-Abkommen.“

„Insekten retten“, „kleinbäuerliche Strukturen statt Agrarsteppen“, oder „Bewegungsfreiheit auch für Schweine“ waren Parolen, die auf Fuß- und Stiefelabdrücken sowie Treckerspuren in Berlin zu lesen waren. „Besonders eindrucksvoll“, so berichtete Richartz: „Eine Familie aus Hamburg hat Agrarwende-Botschaften von vier Generationen – von drei bis 93 Jahre – eingesandt.“

Bundesagrarministerin Julia Klöckner teilte mit, dass sie wegen des CDU-Parteitags die Forderungen der Demonstranten in diesem Jahr nicht habe persönlich entgegennehmen können.

Klöckner wirft dem Bündnis Schwarz-Weiß-Denken vor

Sie warf den Organisatoren vor, „seit Jahren immer wieder die gleichen pauschalen Vorwürfe an Politik und konventionell wirtschaftende Landwirte“ zu erheben. Dabei blende das Bündnis Realität, Entwicklungen und Fakten aus. „Nicht mit Polarisierungen und Pauschalisierungen, nicht mit Entweder-Oder und Schwarz-Weiß-Bildern machen wir Fortschritte, sondern im konkreten Tun“, erklärte Klöckner.

Noch nie habe es so viele hochwertige und bezahlbare Lebensmittel gegeben wie heute. „Hier von einem grundsätzlichen Scheitern zu sprechen, ist zynisch gegenüber allen Menschen, die Hunger leiden und heute nicht wissen, was sie morgen ihren Kindern zu essen geben“, sagte die Ministerin. Dass die Wirtschaftsweise permanent ressourcenschonender und nachhaltiger werden müsse, sei selbstverständlich. „Genau deshalb spielen Forschung, Innovation und Modernisierung eine so große Rolle bei den Landwirten selbst, aber auch in der Förderpolitik und Gesetzgebung der Bundesregierung und Europas.“



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