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Kampf gegen Frauenhandel

Foto: KNA
Engagement gegen Frauenhandel: Ursula Männle (links) und Solwodi-Gründerin Schwester Lea Ackermann.

Kampf gegen Frauenhandel

Von: Barbara Just | 9. Mai 2021
Im Kampf gegen den Frauenhandel engagierte Vertreterinnen hoffen auf eine Novellierung des Prostitutionsgesetzes durch den Bundestag.

Die Ordensfrau und Menschenrechtlerin Lea Ackermann plädierte am 28. April in München für eine Regelung wie in Schweden. Dort, in Frankreich und anderen Ländern wird der Kauf von Sex bestraft. Dafür sprechen sich auch die frühere Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung und CSU-Politikerin Ursula Männle sowie Eleonore von Rotenhan von „STOP dem Frauenhandel“ aus.

Die Frauen äußerten sich in einer Diskussionsrunde bei der digital veranstalteten Tagung „20 Jahre Aktionsbündnis gegen Frauenhandel – Der Kampf geht weiter“. Veranstalter waren das Aktionsbündnis, dem neben dem katholischen Osteuropahilfswerk Renovabis auch andere kirchliche und gesellschaftliche Gruppierungen angehören, in Zusammenarbeit mit der Hanns-Seidel-Stiftung.

Schweden gehe davon aus, wenn Männer und Frauen als gleichwertig angesehen würden, dann könne es eben nicht sein, dass einer den anderen kaufe, sagte Ackermann. Es sei eine Abwertung jeder Frau, ob sie in dem Geschäft tätig sei oder nicht. Das nordische Modell sieht vor, dass Prostituierte entkriminalisiert werden und umfassende Hilfs- und Ausstiegsangebote bekommen. Sexkauf und Profit durch die Prostitution anderer werden demnach bestraft.

Lukratives Geschäft für organisierte Kriminalität

Rückblickend auf die vergangenen 20 Jahre sagte Männle, allein das Sprechen über das Thema habe sich verändert. Anfangs sei es für die Organisationen nicht leicht gewesen, aus staatlichen Haushalten Geld zu bekommen. Aktuell seien die Mittel zwar immer noch zu gering, aber zumindest vorhanden.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx kritisierte, dass sich in der Gesellschaft ein falsches Bewusstsein verbreitet habe, wonach Prostitution ein „normales Geschäft“ sei. In den vergangenen Jahren sei in Deutschland das Thema behandelt worden, als ob es etwas Normales sei, seinen Körper zu verkaufen. Dies sei verharmlosend. Zudem finde er diese Haltung „moralisch unerträglich“, betonte Marx.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, forderte eine gemeinsame Kraftanstrengung gegen diese „moderne Sklaverei“.

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) bezeichnete den Menschenhandel als ein „globales Phänomen“. Prävention und Überwindung aller Formen von Gewalt seien eine Frage der Menschenwürde, der Menschenrechte und der Gleichberechtigung, erklärte Müller. Erhebungen zufolge seien weltweit fünf Millionen Menschen von sexueller Ausbeutung betroffen. Zwangsprostitution ist seinen Worten zufolge nach dem Drogen- und Waffenhandel die lukrativste Einnahmequelle der organisierten Kriminalität. Allein in den westlichen Industriestaaten werden Erhebungen nach Jahr für Jahr 13 Milliarden US-Dollar mit Zwangsprostitution verdient.



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