Die siebenjährige Denise ist schon lange sehr verunsichert. Sie "weiß" nichts von den Trennungsabsichten ihrer Eltern. Sie merkt aber, dass etwas nicht stimmt. Die Eltern, die sich oft streiten, gehen ihr aus dem Weg. Sie reden nicht darüber. Denise übersieht aber nicht die verweinten Augen ihrer Mutter. Sie tut jetzt auch so, als ob es das Bedrohliche nicht gäbe. Sie ist hin und her gerissen: wird alles wieder gut oder nur noch viel schlimmer? Sie findet keinen zum Reden und fragt sich: "Ist die Mutter böse, weil ich schon wieder mein Zimmer nicht aufgeräumt habe?" Sie fühlt sich schrecklich und schuldig.
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Nein, das ist kein Kinderspiel für die Kleinen, mit Trennungsabsichten der Eltern klarzukommen.
Trennung: Wie sage ich es meinem Kind?
Von: Stanislaus Klemm | 22. September 2013
Wenn Eltern sich trennen, dann ist das für Kinder immer eine Ausnahmesituation. Was soll man ihnen sagen? Wie ihnen Halt geben? Damit beschäftigt sich die "Paulinus"-Lebensberatung.
Die siebenjährige Denise ist schon lange sehr verunsichert. Sie "weiß" nichts von den Trennungsabsichten ihrer Eltern. Sie merkt aber, dass etwas nicht stimmt. Die Eltern, die sich oft streiten, gehen ihr aus dem Weg. Sie reden nicht darüber. Denise übersieht aber nicht die verweinten Augen ihrer Mutter. Sie tut jetzt auch so, als ob es das Bedrohliche nicht gäbe. Sie ist hin und her gerissen: wird alles wieder gut oder nur noch viel schlimmer? Sie findet keinen zum Reden und fragt sich: "Ist die Mutter böse, weil ich schon wieder mein Zimmer nicht aufgeräumt habe?" Sie fühlt sich schrecklich und schuldig.
Die siebenjährige Denise ist schon lange sehr verunsichert. Sie "weiß" nichts von den Trennungsabsichten ihrer Eltern. Sie merkt aber, dass etwas nicht stimmt. Die Eltern, die sich oft streiten, gehen ihr aus dem Weg. Sie reden nicht darüber. Denise übersieht aber nicht die verweinten Augen ihrer Mutter. Sie tut jetzt auch so, als ob es das Bedrohliche nicht gäbe. Sie ist hin und her gerissen: wird alles wieder gut oder nur noch viel schlimmer? Sie findet keinen zum Reden und fragt sich: "Ist die Mutter böse, weil ich schon wieder mein Zimmer nicht aufgeräumt habe?" Sie fühlt sich schrecklich und schuldig.
So oder ähnlich mag es vielen Kindern gehen, die bemerken, dass etwas mit ihren Eltern nicht stimmt. Wenn sich ein Paar trennt, dann hat dies für die Kinder ganz erhebliche Folgen. Für sie geht oft "unvermittelt" eine Welt unter. Wie sehen die neuen Modelle für ein Weiterleben aus? Sie haben noch keinerlei Vorstellung darüber, wie das Leben dann weitergehen soll. Es ist, als ob ihnen jemand die Wurzeln herausreißen würde. Gerade in solch einer für sie so bedrohlichen Situation brauchen Kinder Eltern, die eben nicht destruktiv schweigen oder die nur so tun, als ob alles in Ordnung sei.
Kinder spüren mit allen Kanälen ihrer Wahrnehmung, dass etwas Bedrohliches in der Luft liegt. Sie haben aber dafür noch keinen Namen. Emotionale Nähe, Zeit und offene Aussprache sind hier dringend geboten.
Was hat sich bewährt?
Ganz abgesehen von den Fragen, was, wann, wie, wie viel soll ich meinem Kind sagen, eines ist zentral: sich viel Zeit nehmen und die Nähe des Kindes suchen.
Der Zeitpunkt, offen zu reden, ist spätestens dann, wenn einer der Elternteile definitiv eine klare Entscheidung getroffen hat und bereits erste konkrete Schritte anstehen wie: Wohnsitzwechsel, Betreuung des Kindes, eventuell Schulwechsel, Besuche, Telefonanrufe.
Alles, was für das Kind wichtig ist und was es wissen möchte, sollte mitgeteilt werden. Nicht alle Zusammenhänge, nicht alle Details sind dabei wichtig.
Die Wahrheit nicht bloß scheibchenweise über lange Zeit verteilen. Im Zentrum sollte immer wieder stehen: "Papa und Mama trennen sich, aber wir bleiben beide für immer euer Papa und eure Mama. Daran wird sich nie und nimmer etwas ändern!"
Möglichst gemeinsam mit den Kindern reden. Offen, konkret und ehrlich. Keine verletzende Sprache benutzen. Dabei nicht streiten und auch dem anderen Partner nicht einseitig die Schuld zuschieben. Die Großeltern motivieren, auch eine gemeinsame Vorgehensweise und Sprachregelung zu treffen.
Immer wieder betonen, dass die Kinder keinerlei Schuld trifft, Papa und Mama tragen beide gemeinsam die Verantwortung.
Kinder sollten dabei immer Kinder bleiben, nicht Partnerersatz und auch nicht Verbündete oder Geheimnisträger.
Viel Platz sollte das einnehmen, was sich nicht verändern wird: als Kind geliebt zu werden, normaler Umgang mit Vater und Mutter, von beiden unterstützt zu werden.
Kinder brauchen sehr viel Zeit, alles zu verkraften. Immer gesprächsbereit bleiben.
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Lebensberatung im Bistum Trier
Insgesamt gibt es – von Ahrweiler bis Wittlich – 20 Lebensberatungsstellen des Bistums Trier, an die sich jede und jeder Ratsuchende wenden kann.
Der zuständige Arbeitsbereich im Generalvikariat wird geleitet von Dr. Andreas Zimmer. Kontaktadresse: Lebensberatung im Bistum Trier, Bischöfliches Generalvikariat, Hinter dem Dom 6, 54290 Trier, Telefon (06 51) 71 05-2 79, E-Mail beratung@bgv-trier.de, Internet www.lebensberatung.info.
Viele weitere Beiträge der Lebensberatung sind in der "Paulinus"-Rubrik „Lebensberatung im Paulinus“ zu finden.
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