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Belgiens Premier Charles Michael spricht vor der Versammlung in Marokko. Er hatte für den Migrationspakt votiert. Darüber war seine Regierungskoalition in Belgien zerbrochen.
Auch Kirche für Migrationspakt
Von: red/KNA/bs | 16. Dezember 2018
Der Vatikan setzt auf den am 10. Dezember in Marrakesch beschlossenen UN-Migrationspakt. Vertreter der deutschen Kirche sprachen von einem „Meilenstein“.
„Wir freuen uns auf seine Umsetzung und das Versprechen einer nachhaltigen, freiwilligen und würdevollen Migration“, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am 10. Dezember in Marrakesch, wo der Großteil der UN-Mitgliedstaaten dem Abkommen zustimmte. Der Heilige Stuhl hatte maßgeblich an dem Pakt mitgearbeitet. Der Kardinalstaatssekretär ist ranghöchster Vertreter des Vatikan nach dem Papst.
Parolin sprach von einem „kritischen Moment in der Geschichte“, da viele Menschen gezwungen seien, ihr Zuhause zu verlassen. Der Migrationspakt versuche, dabei zu helfen, Krisen und Tragödien zu vermeiden und Migration zu steuern. Es gehe um vier Schlüsselthemen: aufnehmen, schützen, fördern und integrieren. Den Herausforderungen der Migration könne am besten multilateral begegnet werden.
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Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sprach von einem „Meilenstein“. „Für eine verantwortungsvolle Migrations- und Flüchtlingspolitik ist ein Mehr an internationaler Zusammenarbeit dringend erforderlich“, erklärte der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz. Der Migrationspakt orientiere sich unmissverständlich an den Menschenrechten und wisse sich zugleich pragmatischen Lösungsstrategien verpflichtet, sagte Heße weiter. „An den Standards, die er festschreibt, müssen sich die Staaten künftig messen lassen.“
Caritas-Präsident Peter Neher rief alle Staaten auf, sich dem UN-Migrationspakt anzuschließen. „Der UN-Migrationspakt soll Start für eine global geordnete, fairere Migrationspolitik zum Nutzen aller sein“, sagte der Chef des Wohlfahrtsverbands.
Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel, sprach von einem „wichtigen Signal“. Wichtiger sei jedoch nun die konkrete Umsetzung. „Dabei sollte besonders auch der Schutz der Migranten gestärkt werden, also die Bekämpfung von schwerer Arbeitsausbeutung oder Diskriminierung von Migranten.“ Hier habe auch Deutschland noch Hausaufgaben zu machen.
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