Foto: Cüppers
"Ein ganz wunderbares Fest"
Von: Christine Cüppers | 25. April 2015
Menschen unterschiedlichster Nationalitäten sind am 25. April bei den Heilig-Rock-Tagen im „Café International“ zusammengekommen. Sie ließen sich Kaffee, Tee und Kuchen schmecken, bestaunten Kunstwerke und ließen sich von Musik mitreißen. Vor allem aber unterhielten sie sich miteinander, tauschten sich aus und lernten sich ein bisschen besser kennen. Organsiert hat das „Café International“ im Zelt vor dem Dom die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) Trier mit großer Unterstützung durch die Caritas und die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Trier.
Verfolgung, Flucht und Dankbarkeit
„Es ist ein wunderbares Fest“, sagt Mariam Ishou in gebrochenem Deutsch und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Ihr Mann Chamoun Gerges nickt und bestätigt die Aussage seiner Frau. Und obwohl seine Mutter, die 85-jährige Chamsa Said, gar kein Deutsch versteht, nickt auch sie, bedankt sich viele Male und möchte einfach nur ihre Freude über das Beisammensein und über die schöne Atmosphäre zum Ausdruck bringen. Vor zwei Jahren ist die Familie mit den zwei erwachsenen Söhnen und der Tochter aus Syrien geflohen.
Heute leben sie im Saarland und sind dankbar für alles Gute, das ihnen widerfährt. Fast jeder der Gäste im Café International kann eine Geschichte von Verfolgung, Flucht und Dankbarkeit erzählen. Sie kommen aus Albanien und Armenien, Eritrea, dem Kosovo, Somalia und Pakistan, aus Syrien und dem Irak. „Ohne alle Grenzen sollen Sie hier heute ein Stück Heimat finden“, hören die Kinder, Eltern und Großeltern in der Begrüßung, die auf Deutsch, Arabisch und Englisch gehalten wird.
Heute leben sie im Saarland und sind dankbar für alles Gute, das ihnen widerfährt. Fast jeder der Gäste im Café International kann eine Geschichte von Verfolgung, Flucht und Dankbarkeit erzählen. Sie kommen aus Albanien und Armenien, Eritrea, dem Kosovo, Somalia und Pakistan, aus Syrien und dem Irak. „Ohne alle Grenzen sollen Sie hier heute ein Stück Heimat finden“, hören die Kinder, Eltern und Großeltern in der Begrüßung, die auf Deutsch, Arabisch und Englisch gehalten wird.
„Wir wollten einen Ort des Beisammenseins anbieten“, erläutern KAB-Diözesanvorsitzende Ulla Weires und Diözesansekretärin Ruth Mareien de Bueno das Ziel der Veranstaltung. Gemeinsam Kaffee zu trinken sei in allen Kulturen eine willkommene Gelegenheit zum Austausch und zum Miteinander. „Menschen aus der AfA haben angeboten, mit ihren Kunstwerken auch ein Stück ihrer Kultur vorzustellen“, erklärt Mareien de Bueno den Hintergrund der Kunstausstellung im Zelt. Malereien, Holzbildhauereien und Metallarbeiten sind ausgestellt und geben Einblick in die Sichtweise und Welt der Künstler.
Josef Kalil hat sich gerade die kunstvollen Zitate aus Metall angeschaut, mit deren Verkauf der Künstler aus dem Irak ein Heim für Waisenkinder in seiner Heimat unterstützen möchte. „Eine tolle Initiative“, sagt der 24-jährige, der seit seiner Anmeldung in Trier den Vornamen Yousief trägt. „Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht kannte der, der meine Papiere fertiggemacht hat, den Namen Josef nicht“, versucht sich der Student aus Kobane die Veränderung zu erklären. Seit vier Monaten ist Kalil nun in Deutschland, geflohen vor dem Grauen in seiner Heimat. Er selbst geriet zweimal in die Fänge des IS. Einmal wurde er gewaltsam festgenommen, nur weil er auf der Straße ein Päckchen Zigaretten nicht schnell genug verstecken konnte. Jetzt bedankt er sich, dass er seine Geschichte erzählen und dabei noch einen guten Kaffee trinken darf.
Josef Kalil hat sich gerade die kunstvollen Zitate aus Metall angeschaut, mit deren Verkauf der Künstler aus dem Irak ein Heim für Waisenkinder in seiner Heimat unterstützen möchte. „Eine tolle Initiative“, sagt der 24-jährige, der seit seiner Anmeldung in Trier den Vornamen Yousief trägt. „Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht kannte der, der meine Papiere fertiggemacht hat, den Namen Josef nicht“, versucht sich der Student aus Kobane die Veränderung zu erklären. Seit vier Monaten ist Kalil nun in Deutschland, geflohen vor dem Grauen in seiner Heimat. Er selbst geriet zweimal in die Fänge des IS. Einmal wurde er gewaltsam festgenommen, nur weil er auf der Straße ein Päckchen Zigaretten nicht schnell genug verstecken konnte. Jetzt bedankt er sich, dass er seine Geschichte erzählen und dabei noch einen guten Kaffee trinken darf.
Musikalische Brücken zwischen allen Nationen
Das Erzählen – auch Familie Yousef kann und will dessen nicht müde werden. Oma Sagi wird demnächst 90 Jahre alt. Inzwischen hat sie fast die ganze Familie in Deutschland um sich. Tochter Alicia und Sohn Josef sind schon seit 28 Jahren in Sinzig. Mit einer Gruppe von insgesamt 150 Syrern sind sie heute nach Trier gekommen. Und natürlich sind auch die Enkelkinder dabei. Der sechsjährige Gabriel und sein neunjähriger Bruder Christian mögen die Musik, die an diesem Nachmittag geboten wird. Chöre, die im Rahmen der Trierer Chormeile auf dem Domfreihof auftreten wollten, nutzen jetzt kurzerhand die Bühne im Zelt und schlagen musikalische Brücken zwischen allen Nationen. Nicht nur die beiden Jungs klatschen begeistert den Takt mit, tanzen und singen zusammen.
Partner