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Der Flutopfer gedacht

Foto: KNA
Bundeskanzler Scholz, Landrätin Cornelia Weigand und Ministerpräsidentin Dreyer beim Gedenken in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Der Flutopfer gedacht

Von: red/KNA/bip | 24. Juli 2022
Zum ersten Jahrestag der Flutkatastrophe in Westdeutschland haben Politik und Kirchen der Opfer gedacht.

„Es ist ein Tag, an dem der Schmerz wieder kaum zu ertragen ist“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Abend des 14. Juli im rheinischen Euskirchen nach einem bewegenden Gedenkgottesdienst. Bei der ökumenischen Feier erklangen Glockenschläge in Erinnerung an die Todesopfer. 183 Menschen kamen in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz um.

In jener „Nacht des Grauens“ seien kleine Bäche zu Ungeheuern angeschwollen“, sagte das Staatsoberhaupt. „Viele von Ihnen haben alles verloren, Ihre Häuser, Ihren Besitz, Ihre Erinnerungen, Ihre Lebensträume, Ihre Existenz.“ Es dauere noch Jahre, bis die „furchtbaren Zerstörungen“ ganz beseitigt seien.

Zugleich zeigte sich der Bundespräsident beeindruckt über das Engagement der Betroffenen sowie der freiwilligen und professionellen Helfer. Lob zollte Steinmeier auch den kommunalen Verwaltungen. Die Mitarbeiter hätten oft nicht gewusst, „wo anfangen und wo aufhören, wenn dann tausend Dinge zur gleichen Zeit getan werden mussten“. Dennoch hätten Betroffene das Gefühl, dass vieles zu lange dauere. Einiges sei auch nicht gut gelaufen. An die Verantwortlichen in Bund und Länder appellierte das Staatsoberhaupt, mit ihrer Unterstützung nicht nachzulassen.


Olaf Scholz und Malu Dreyer besuchen Bad Neuenahr-Ahrweiler

Auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler fand am Abend des 14. Juli eine Gedenkfeier für die Opfer im Ahrtal und in der Eifel statt. An dem Gedenken nahmen Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Ministerpräsidentin Malu Dreyer teil. Dreyer betonte: „Es gibt Einschnitte im Leben, die kann man nicht alleine aushalten, weil der Schmerz zu groß, die Last zu erdrückend ist.“ Die Menschen im Ahrtal brächten eine beeindruckende Kraft auf, der Zerstörung jeden Tag ins Auge zu schauen und ihr etwas Neues entgegenzusetzen.

Auch im von der Flut vor einem Jahr besonders getroffenen Ahrbrück fand ein ökumenischer Open-Air-Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe statt. „Die Flut hat Menschen getötet, Häuser weggerissen, Lebenspläne zerstört. Und sie hat bei vielen Betroffenen tiefe Spuren hinterlassen“, sagte der rheinische Präses Thorsten Latzel am 15. Juli in Ahrbrück. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann sagte, viele Menschen hätten das Ahrtal traumatisiert, resigniert und unter Abschiedsschmerz verlassen. Für diejenigen, die geblieben seien oder zurückkehren wollten, sei das Ahrtal dennoch Heimat oder könne wieder Heimat werden.


ZDF-Fernsehgottesdienst aus Ahrweiler

In Bad Neuenahr-Ahrweiler ist in einem ZDF-Fernsehgottesdienst der Opfer der Flutkatastrophe gedacht worden. Der Gottesdienst wurde am 17. Juli live aus der stark beschädigten Kirche St. Laurentius in Ahrweiler übertragen.

Die Kirche selbst ist noch eine Baustelle, die Spuren der Flut überall erkennbar: der Boden herausgestemmt, der Putz an den Wänden abgeklopft, Figuren zum Schutz vor Feuchtigkeit verhüllt, ein Altar wurde für den Fernsehgottesdienst improvisiert.

„Es tut immer noch weh, die Zerstörung jeden Tag“, sagte Pfarrer Jörg Meyrer. Vieles sei geschafft. Und dennoch sei es noch ein weiter Weg. Er selbst habe nach der Flut nicht beten können, sagte Meyrer. „Es ging einfach nicht. Ich hatte keine Worte mehr.“ Gebetsworte wie „dein Wille geschehe“ seien ihm nicht über die Lippen gekommen. „Das Helfen war unser Gebet“, betonte er.

In diesem Sinne sei im Ahrtal so viel gebetet worden wie noch nie.




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