Foto: Dieter Junker
Beim Aktionstag (von links): Ulrich Frey, Elke Koller, Margot Käßmann, Pastor Jochen Wagner, Diakon Horst-Peter Rauguth, Anja Vollendorf und Diakon Martin Neukamm.
Aktionsfestival in Büchel
Von: Dieter Junker | 14. Juli 2019
Am Fliegerhorst Büchel in der Eifel hat am 7. Juli ein ökumenischer Aktionstag für den Frieden und eine atomwaffenfreie Welt stattgefunden.
Rund 1000 Christinnen und Christen haben am Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in der Eifel deutlich vernehmbar ihre Stimme erhoben für den Frieden und für eine atomwaffenfreie Welt. Genau zwei Jahre nach der Unterzeichnung des UN-Atomwaffenverbotsvertrags feierten sie vor den Toren des Luftwaffenstützpunktes, wo die letzten Atomwaffen in Deutschland lagern, einen ökumenischen Gottesdienst.
Wachsam und widerständig bleiben
1948 hätten die Kirchen der Welt erklärt, dass Krieg nach Gottes Willen nicht sein solle. „Gewalt und Krieg können nicht mit Gottes Willen legitimiert werden, das haben die Kirchen nach Jahren der Legitimation von Gewalt endlich begriffen“, sagte Käßmann. „Es gibt keinen gerechten Krieg, nur gerechten Frieden. Und zum Frieden rufen ist Aufgabe der Kirchen“, machte sie in Büchel deutlich. „Wer aber sieht, wie pazifistische Positionen in Frage gestellt sind, ja lächerlich gemacht werden, wie militärische Einsätze mit humanitären Zielen begründet werden, dass Deutschland zu einer Rüstungsexportnation aufgestiegen ist, die auch in Krisengebiete liefert, dem wird bewusst: Es gilt, wach und wachsam und widerständig zu bleiben“, mahnte sie. Im Friedenspark von Hiroshima gebe es eine Flamme, die erst erlöschen soll, wenn die letzte Atombombe vernichtet worden sei. „Ich bleibe bei der Hoffnung, dass diese Flamme eines Tages erlischt“, sagte sie und fügte hinzu: „Dieser Tag hier in Büchel macht ganz viel Mut.“
Unterstützung erhielt der kirchliche Aktionstag, zu dem Christinnen und Christen aus mehreren evangelischen Landeskirchen sowie der katholischen Friedensorganisation Pax Christi aufgerufen hatten, vom EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm. „Ich bin dankbar dafür, dass Sie mit Ihrer Demonstration in Büchel auf etwas hinweisen, was viel zu wenig in der deutschen Öffentlichkeit bekannt ist“, heißt es in einem in Büchel verlesenen Grußwort. Auch in Deutschland würden nach wie vor Atomwaffen lagern, die mit hohem Milliardenaufwand modernisiert würden. „Angesichts ihrer ungeheuren Zerstörungsgewalt ist das absurd“, unterstrich der EKD-Ratsvorsitzende. Er unterstütze ausdrücklich die UN-Initiative zur weltweiten Ächtung der Atomwaffen und betonte: „Danke für Ihren Protest! Ich hoffe, dass viele Menschen ihn wahrnehmen!“
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