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Bei den Christen in Palästina

Foto: KNA
Gottesdienst im Dorf Zababdeh im Westjordanland. Vierter von links ist der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann.

Bei den Christen in Palästina

Von: KNA | 20. Januar 2019
Eine internationale Bischofsdelegation hat am 13. Januar einen Gottesdienst im Westjordanland besucht. Für die deutsche Kirche gehört der Trierer Bischof Stephan Ackermann zur Delegation.

„Unser Anliegen ist es, ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen zu erreichen, in denen Ihr lebt“, sagte der Erzbischof von Kapstadt (Südafrika), Stephen Brislin, mit Blick auf die rund 2000 Katholiken der 1883 gegründeten Pfarrei des mehrheitlich christlichen Dorfes Zababdeh.

Mit dem Besuch wolle man Solidarität mit den palästinensischen Christen ausdrücken. Die kontinuierliche Präsenz der Christen im Heiligen Land sei von großer Bedeutung für Christen in aller Welt. „Wir sehen nicht nur die Schwierigkeiten, in denen Ihr lebt, sondern auch Eure Berufung, den Glauben hier am Leben zu erhalten“, sagte Brislin.

Im Anschluss besuchte die Delegation eine Mädchenschule des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen, UNRWA, sowie dessen Flüchtlingslager Jenin. Die Regionaldirektorin für das Westjordanland, Gwyn Lewis, wies auf die Probleme in den palästinensischen Flüchtlingslagern wie die hohe Bevölkerungsdichte und mangelnde Infrastruktur hin.

In dem 0,4 Quadratkilometer großen Lager leben nach UN-Angaben rund 20 000 Menschen. Als dramatisch bezeichnete Lewis die Auswirkungen der Politik der US-Regierung, die im vergangenen Jahr Spendengelder an das Hilfswerk in Millionenhöhe gestrichen hatte. In Ermangelung einer politischen Lösung müsse es dem Hilfswerk ermöglicht werden, die Grundversorgung der Menschen sicherzustellen.

Eine weitere Problematik ist laut dem für Sicherheitsfragen zuständigen UNRWA-Vertreter Nicholas Maglieri die anhaltende und teils exzessive Gewalt der israelischen Armee bei Einsätzen im Lager. Neben Toten und Verletzten durch scharfe Munition habe der chronische Einsatz von Tränengas in dem dichtbevölkerten Gebiet Auswirkungen auf die Gesundheit.

Der Vertreter der US-Bischöfe,  Militär-Erzbischof Timothy P. Broglio, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), er werde sich weiter in den USA für eine Hilfe für die palästinensischen Flüchtlinge einsetzen. Die Streichungen der US-Gelder an die UN seien bereits von den Bischöfen im State Department thematisiert worden.

Die Kirche im Heiligen Land steht nach Worten des Leiters des Lateinischen Patriarchates in Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, weiter vor schwierigen Herausforderungen. Sowohl die Lage in Israel als auch die Spaltungen der palästinensischen Gesellschaft trügen zu einer kontinuierlichen Verschlechterung der Lage auf allen Ebenen bei, sagte der Italiener am 12. Januar beim Treffen mit der Delegation katholischer Bischöfe in Jerusalem. Während sich die Lage im Nahen Osten konstant verändere, gebe es im Heiligen Land kaum Veränderungen, so der Erzbischof etwa unter Verweis auf die anhaltende Spaltung der palästinensischen Politik zwischen Fatah und Hamas.

Christen in Israel fühlen sich zunehmend vernachlässigt

In Israel fühlen sich die Christen nach Worten Pizzaballas zunehmend vernachlässigt. Für „Spannungen und Frustrationen“ unter Israels Christen habe vor allem das im Juli verabschiedete und von den Kirchen scharf kritisierte Nationalitätengesetz gesorgt. Es definiert Israel als nationale Heimstätte des jüdischen Volkes. Damit sei erstmals ein grundlegendes Gesetz verabschiedet worden, das „die Identität Israels definiert und dabei 20 Prozent seiner Bürger, die israelischen Araber, nicht nennt“.

Das 19. „Internationale Bischofstreffen zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land“ endete am 17. Januar (nach Redaktionsschluss dieser „Paulinus“-Ausgabe). Vertreter von zwölf europäischen und nordamerikanischen Bischofskonferenzen sowie aus Südafrika nahmen teil. Die Deutsche Bischofskonferenz wird durch den Trierer Bischof Stephan Ackermann vertreten.



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