Wir, das waren in diesem Fall zwei: die Volksbank Bitburg und die Stadtwerke Trier; diese beiden sind die „Mütter“ der „eG“, also der eingetragenen Genossenschaft. „Diese Zusammenarbeit lag nahe, denn wir hatten schon länger gute Kontakte zu den Trierer Stadtwerken, und so brachten wir zusammen, was zusammen passte: Wir verfügen beide über gute regionale Verbindungen, die Stadtwerke brachten das technische Know-how und wir das Finanzierungs-know-how ein.“
Foto: Südeifel Strom
Investitionen aus der Region für die Region: Solarmodule werden auf einem Dach installiert.
Südeifel Strom ist Sonne für die Region
Von: Bruno Sonnen | 10. Juni 2012
„Es war die Zeit nach der Lehman-Pleite“, erinnert sich Mario Brüders, „und die Kunden suchten vor allem nach sicheren Anlagen, die trotzdem noch eine gute Rendite bringen. Und da waren sie bei uns an der richtigen Adresse“. Gerade die genossenschaftlich organisierten Volks- und Raiffeisenbanken seien gestärkt aus der Bankenkrise hervorgegangen, weil sie sich eben nicht an riskanten Spekulationen beteiligt hätten. „Und dann haben wir eigentlich gar nicht mehr lange überlegt“, sagt Brüders, „und haben 2009 die Südeifel Strom eG gegründet“.
Wir, das waren in diesem Fall zwei: die Volksbank Bitburg und die Stadtwerke Trier; diese beiden sind die „Mütter“ der „eG“, also der eingetragenen Genossenschaft. „Diese Zusammenarbeit lag nahe, denn wir hatten schon länger gute Kontakte zu den Trierer Stadtwerken, und so brachten wir zusammen, was zusammen passte: Wir verfügen beide über gute regionale Verbindungen, die Stadtwerke brachten das technische Know-how und wir das Finanzierungs-know-how ein.“
Wir, das waren in diesem Fall zwei: die Volksbank Bitburg und die Stadtwerke Trier; diese beiden sind die „Mütter“ der „eG“, also der eingetragenen Genossenschaft. „Diese Zusammenarbeit lag nahe, denn wir hatten schon länger gute Kontakte zu den Trierer Stadtwerken, und so brachten wir zusammen, was zusammen passte: Wir verfügen beide über gute regionale Verbindungen, die Stadtwerke brachten das technische Know-how und wir das Finanzierungs-know-how ein.“
In drei Jahren schon richtig viel bewegt
Ziel ist es, auf kommunalen, gewerblichen und landwirtschaftlichen Dachflächen und Freiflächen Photovoltaik-Anlagen zu installieren, die mit Hilfe der Sonne klimafreundliche Energie produzieren. Die Südeifel Strom eG ist dabei nicht nur eine der ersten Energiegenossenschaften in Rheinland-Pfalz, sondern auch eine der erfolgreichsten. In der noch kurzen Zeit ihres Bestehens hat sie bereits fünf größere Photovoltaikanlagen realisiert: In den Eifelorten Seffern und Dudeldorf wurden die Dächer der Grundschule mit Solarmodulen bestückt, ebenfalls Sonnenstrom liefert das Dach der RSW-Stelle, also der „Raiffeisen-Service-Waren“-Stelle in Badem. Und schließlich liefert die Sonne schon Südeifelstrom durch ein Hallendach auf dem Flugplatz in Föhren bei Trier sowie durch eine Flächenanlage auf einer Konversionsfläche in Idenheim bei Bitburg.
„Insgesamt produzieren wir mit unseren Anlagen derzeit etwa 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr“, erläutert Mario Brüders, „damit kann man etwa 600 Einfamilienhaushalte mit Strom versorgen. Und wir sparen etwa 1650 Tonnen CO2 ein.“
„Insgesamt produzieren wir mit unseren Anlagen derzeit etwa 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr“, erläutert Mario Brüders, „damit kann man etwa 600 Einfamilienhaushalte mit Strom versorgen. Und wir sparen etwa 1650 Tonnen CO2 ein.“
Eine gesunde Umwelt auch für die Nachkommen
Zusammen mit Volker Becker von den Stadtwerken Trier ist Mario Brüders „das Gesicht“ von Südeifel Strom, zusammen bilden die beiden den ehrenamtlich tätigen Vorstand der Energiegenossenschaft. Der 40 Jahre alte gebürtige Dudeldorfer hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt, ist seit 21 Jahren dabei und seit der Fusion der Raiffeisenbank östliche Südeifel mit der Volksbank Bitburg „Teilmarktleiter“ für alle Geschäftsstellen der ehemaligen Raiffeisenbank. Natürlich war die Übernahme der Verantwortung für die Genossenschaft eine Herausforderung für ihn, und er weiß: „Ich stehe da mit meinem guten Namen für ein“ – aber es war eine Herausforderung, die er gerne angenommen hat.
In der Freizeit ist er so oft wie möglich mit seinem sechsjährigen Sohn Noah mit dem Fahrrad draußen unterwegs und genießt „die wunderschöne Natur“, seine Frau kommt aus Nordrhein-Westfalen, wo die Braunkohlebagger sich durch die Landschaft fressen; nach Fukushima macht ihm das nahe gelegene französische Atomkraftwerk Cattenom noch mehr Angst als früher. Daher ist es ihm ein großes Anliegen, etwas für die Umwelt zu tun und dazu beizutragen, dass „auch unsere Kinder noch eine saubere Luft zum Atmen“ haben“.
Eine Energiegenossenschaft wie Südeifel Strom ist da genau richtig, findet der engagierte Eifeler, denn sie steht für „Wertschöpfung durch Klimaschutz in der Region und für die Region“. Gerade auch bei der Errichtung der Anlagen versuche man, so weit wie möglich mit regionalen Handwerkern und Unternehmern zusammenzuarbeiten. Finanzierungsbausteine hat die Genossenschaft zum Start von der „Mutter“, also der Volksbank Bitburg, sowie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Investitions- und Strukturbank des Landes in Mainz erhalten.
„Etwas positiv zu verändern, aktiv zu werden, unsere endlichen Ressourcen zu schonen, die Abhängigkeit von internationalen Märkten zu reduzieren, unser Klima zu schützen und mit nachhaltigen und effizienten Energiesystemen eine interessante Rendite zu erwirtschaften“, so lautet denn auch kurz zusammengefasst die Grundphilosophie, aus der heraus Südeifel Strom entstanden ist. Das Konzept der Südeifel Strom eG sieht vor, dass alle Bürger, aber auch Unternehmen, Vereine und Kommunen die Möglichkeit haben, sich an der Südeifel Strom-Genossenschaft zu beteiligen.
In der Freizeit ist er so oft wie möglich mit seinem sechsjährigen Sohn Noah mit dem Fahrrad draußen unterwegs und genießt „die wunderschöne Natur“, seine Frau kommt aus Nordrhein-Westfalen, wo die Braunkohlebagger sich durch die Landschaft fressen; nach Fukushima macht ihm das nahe gelegene französische Atomkraftwerk Cattenom noch mehr Angst als früher. Daher ist es ihm ein großes Anliegen, etwas für die Umwelt zu tun und dazu beizutragen, dass „auch unsere Kinder noch eine saubere Luft zum Atmen“ haben“.
Eine Energiegenossenschaft wie Südeifel Strom ist da genau richtig, findet der engagierte Eifeler, denn sie steht für „Wertschöpfung durch Klimaschutz in der Region und für die Region“. Gerade auch bei der Errichtung der Anlagen versuche man, so weit wie möglich mit regionalen Handwerkern und Unternehmern zusammenzuarbeiten. Finanzierungsbausteine hat die Genossenschaft zum Start von der „Mutter“, also der Volksbank Bitburg, sowie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Investitions- und Strukturbank des Landes in Mainz erhalten.
„Etwas positiv zu verändern, aktiv zu werden, unsere endlichen Ressourcen zu schonen, die Abhängigkeit von internationalen Märkten zu reduzieren, unser Klima zu schützen und mit nachhaltigen und effizienten Energiesystemen eine interessante Rendite zu erwirtschaften“, so lautet denn auch kurz zusammengefasst die Grundphilosophie, aus der heraus Südeifel Strom entstanden ist. Das Konzept der Südeifel Strom eG sieht vor, dass alle Bürger, aber auch Unternehmen, Vereine und Kommunen die Möglichkeit haben, sich an der Südeifel Strom-Genossenschaft zu beteiligen.
Mit 500 Euro ist jeder dabei
Ende letzten Jahres hatte die Genossenschaft 173 Mitglieder, die insgesamt 2106 Anteile hielten, das Bilanzvermögen betrug, 1,05 Millionen Euro. In den ersten Monaten dieses Jahres sind weitere Mitglieder dazu gekommen. Wer bei Südeifel Strom einsteigen will, ist ab 500 Euro dabei – soviel kostet ein Anteil bei der Genossenschaft, eine Höchstsumme ist bei der Zeichnung von Anteilen nicht vorgesehen, allerdings entscheidet der Vorstand darüber, ob und in welcher Höhe Anteile vergeben werden. „Vermögen, Rendite und Investition, das muss ja alles in einer vernünftigen Balance gehalten werden“, sagt Brüders, „und wir wollen ja keineswegs abhängig werden von einem Großinvestor. Wir konnten für unsere Mitglieder im letzten Jahr einen Gewinn von knapp 30 000 Euro erwirtschaften und haben im vergangenen Jahr eine Dividende in Höhe von vier Prozent ausgezahlt“, berichtet Brüders
Genossenschaft als Rechtsform bot sich an
Dass man die Genossenschaft als Rechtsform gewählt hat, lag nicht nur auf der Hand, weil die Raiffeisen- und Volksbanken auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dem Vater des Genossenschaftswesens, zurückgehen, sondern auch aufgrund ihrer besonderen Strukturmerkmale. So hat jedes Mitglied unabhängig von der Höhe seiner Anteile an der Genossenschaft in der Mitgliederversammlung eine Stimme; im Genossenschaftsrecht ist außerdem festgeschrieben, dass Rücklagen gebildet und Rendite an die Mitglieder gezahlt werden müssen.
Und was bedeutet die Kürzung der Solarstromsubventionen im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes, die seinerzeit die Minister Röttgen und Rösler ins politische Rennen geschickt haben? Das Zurückfahren der Subventionen ist grundsätzlich richtig, aber nicht in der Höhe und Schnelligkeit“, sagt Brüders. Natürlich hat die Entwicklung auch Auswirkungen auf Südeifel Strom. Man müsse jetzt neue Projekte vorsichtiger angehen, da sich die Rendite für uns nach Steuern projektbezogen nach unten bewegen“, sagt Brüders, „da müssen wir neu rechnen“.
Und was bedeutet die Kürzung der Solarstromsubventionen im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes, die seinerzeit die Minister Röttgen und Rösler ins politische Rennen geschickt haben? Das Zurückfahren der Subventionen ist grundsätzlich richtig, aber nicht in der Höhe und Schnelligkeit“, sagt Brüders. Natürlich hat die Entwicklung auch Auswirkungen auf Südeifel Strom. Man müsse jetzt neue Projekte vorsichtiger angehen, da sich die Rendite für uns nach Steuern projektbezogen nach unten bewegen“, sagt Brüders, „da müssen wir neu rechnen“.
Optimismus trotz politischen Gegenwinds
Das gilt auch für das nächste vorgesehene, millionenschwere Projekt in Brimingen, wo eine 1,9 Megawatt-Anlage in Angriff genommen werden soll. Immerhin: Der Kaufvertrag ist unterschrieben, das Projekt ist seit Mitte März in Besitz der Südeifel Strom eG, rund vier Millionen Euro investiert die Bürgergenossenschaft mit diesem, ihrem sechsten Projekt, in der Region. „Der weiterhin anhaltende starke Zuspruch unserer Energiegenossenschaft hat uns in die Lage versetzt, diese große Investition zu tätigen“, freut sich Brüders, räumt aber auch ein: „Wenn wir an unserem Ziel einer vierprozentigen Dividende festhalten, fallen jetzt vorher noch interessante Projekt womöglich unter den Tisch.“
Dennoch: Einer wie Mario Brüders, der mit soviel Herzblut, Einsatz und Kompetenz bei der Sache ist, bleibt grundsätzlich optimistisch: Der auf Sonne, Wind und Biomasse basierenden dezentralen Energieversorgung gehört die Zukunft, davon ist er überzeugt. Und da sich nach dem Abzug der US-Amerikaner vom Flugplatz Bitburg die hochfliegenden Pläne für einen Zivilflugplatz gerade in Luft aufgelöst haben, ist sein Votum eindeutig: „Auf dem alten Flugplatz Bitburg sollte ein Solarpark entstehen.“ Südeifel Strom wäre sicher mit von der Partie.
Dennoch: Einer wie Mario Brüders, der mit soviel Herzblut, Einsatz und Kompetenz bei der Sache ist, bleibt grundsätzlich optimistisch: Der auf Sonne, Wind und Biomasse basierenden dezentralen Energieversorgung gehört die Zukunft, davon ist er überzeugt. Und da sich nach dem Abzug der US-Amerikaner vom Flugplatz Bitburg die hochfliegenden Pläne für einen Zivilflugplatz gerade in Luft aufgelöst haben, ist sein Votum eindeutig: „Auf dem alten Flugplatz Bitburg sollte ein Solarpark entstehen.“ Südeifel Strom wäre sicher mit von der Partie.
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Weitere Informationen:
Südeifel Strom eG, Bahnhofstraße 32, 54634 Bitburg
Telefon (06565) 92 92-5 72, E-Mail info@suedeifel-strom.de, Internet www.suedeifel-strom.de.
Sitz der Genossenschaft: Bitburg. Vertretungsberechtigter Vorstand: Mario Brüders, Volker Becker
Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Elsen
Rechtsform: Eingetragene Genossenschaft
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