Paulinus - Wochenzeitung im Bistum Trier

Paulinus - Kopfbereich:

Paulinus - Inhalt:
Paulinus - Hauptinhalt:
Auch sonst verschlossene Areale

Foto: Stefan Endres
Rektor Reinhold Bohlen (links) stellt Details aus dem Inneren der ehemaligen Abteikirche vor.

Auch sonst verschlossene Areale

Von: Stefan Endres | 3. September 2023
Auf die Spuren von fast 900 Jahren Klostergeschichte hat sich eine Führung durch die ehemalige Abtei Himmerod begeben. Das Angebot gehörte zu den Veranstaltungen „Himmerod neu entdecken“.

Über 50 Frauen und Männer nahmen an dem Rundgang Ende August unter der Leitung von Rektor Professor Dr. Reinhold Bohlen teil. Er führte durch die Alte Mühle mit Museum, die ehemalige Abteikirche, den Kreuzgang, das Konventgebäude und die Freiflächen rund um das im Jahr 2017 aufgelöste Kloster.

Den Anfang machten vier Steine aus den ersten Klöstern der Zisterzienser, darunter das Gründungskloster in Citeaux. Aber erst mit dem Kloster von Clairvaux, vergegenwärtigt im zweiten der eingemauerten Steine im Museum der Alten Mühle, begann die Erfolgsgeschichte des Reformordens, der sich in ganz Europa ausbreitete.

Alleine der charismatisch wirkende Bernhard von Clairvaux gründete 68 Klöster, darunter in den Jahren 1134/35 jenes in Himmerod als das erste auf deutschem Boden. „Von da an wurden die Zisterzienser die prägende Kraft der von ihnen geschaffenen Klosterkulturlandschaft“, sagte Bohlen. Er veranschaulichte an einem Modell die erste steinerne, romanische Klosteranlage Himmerods mit ihrer großen Pfeilerbasilika nach dem zisterziensischen Idealplan. In einem an den Kreuzgang angrenzenden Lagerkeller zeigte Bohlen das einzige bis heute sichtbare Zeugnis jener Zeit – ein original Pfeilerbündel des romanischen Kreuzgangs aus dem 12. Jahrhundert.

Alte Mühle gehört zu 14 Stationen des Rundgangs

Zu den 14 Stationen des Rundgangs gehörten neben der Alten Mühle aus dem 17. Jahrhundert allen voran die ehemalige Abteikirche mit „einer der schönsten Barockfassaden rheinischer Kirchen“, wie Bohlen erklärte. Fassade und Kirche wurden bereits nach nur 50 Jahren mit der Säkularisation ab 1803 zerstört. Nach 120 Jahren als „romantische Ruine“ begann Anfang der 1920er-Jahre mit der Neubesiedlung auch der Wiederaufbau. Die rekonstruierte Barockkirche wurde 1960 wieder geweiht.

Bohlen erläuterte im Inneren unter anderem die wenigen bis heute erhaltenen Grabsteine in der Kirche, die Verehrungsgeschichte des seligen David (1110–1179), der zu den Gründern gehörte, sowie die Klais-Orgel, die Organisten aus der ganzen Welt anlockt. Über den spätgotischen Kreuzgang mit seinem Paradiesgarten ging es in einige der nunmehr leergeräumten Konventräume, darunter das Refektorium, das nach der Wiederbesiedlung als Notkirche diente.

Berühmtheit erlangte das „Zimmer Nummer 7“, in dem 1950 eine Denkschrift zur Gründung der Bundeswehr entstand. Die Führung endete in einem „Naturdenkmal“, dem 250 Jahre alten „Palmenwäldchen“ mit seinen unzähligen Buchsbäumen. „Sehr interessant“ fanden viele der Teilnehmenden den Rundgang, der einige sonst nicht zugängliche Klosterareale öffnete.

Brigitte Tenschert-Friedhof war mit ihrem Mann aus Aachen angereist, um den Ort zu erkunden, den sie aus ihrer Kindheit und den Besuchen bei ihrem Großvater in Eisenschmitt kannte. Andere kamen aus der Umgebung oder waren als Gäste in der Region. „Himmerod neu entdecken“ konnten Interessierte auch in einem Vortrag des Luxemburgers Dr. Jean-Claude Muller über „Die Himmeroder Sammlung von Taken- und Ofenplatten“ sowie in der Abendveranstaltung „Weltvergessen. Die Himmeroder Ruinenbilder des Malers Fritz von Wille“ am 2. September.

  • Info
    Informationen über die ehemalige Abtei und ihre Angebote gibt es im Internet unter www.abteihimmerod.de. Gruppenführungen können mit dem Rektor der Abteikirche unter Telefon (0 65 75) 95 13 24 vereinbart werden.



Paulinus - Marginalinhalt:

Im Blickpunkt

„Paulinus“-Leserreise 2023

Die drittgrößte Mittelmeerinsel – von der Natur reich beschenkt – erwartet Sie: Zypern ist ein Dorado für Entdecker! Abwechslungsreiche Landschaften, malerische Häfen, einsame Dörfer, Kirchen und Klöster, sanfte Hügel und bizarre Steilküsten bilden einen schönen Kontrast.


Lebensberatung im Paulinus

An dieser Stelle beantworten regelmäßig Lebensberaterinnen und -berater aus den Einrichtungen des Bistums Trier Fragen zu verschiedenen „Problemfeldern“ des Lebens, zum Beispiel aus den Bereichen Erziehung, Ehe oder Familie. Wenn Sie zu einem Problem Beratung oder Antworten suchen, können Sie sich entweder an die „Paulinus“-Redaktion, Postfach 3130, 54221 Trier, oder direkt an die Lebensberatungsstellen im Bistum Trier wenden. Viele Paulinus-Beiträge aus der Praxis der Lebensberater finden Sie im Paulinus-Archiv/Lebensberatung.


Einfach Leben

Ein eigenes Haus, ein Auto, regelmäßiger Urlaub, Fernreisen, ein möglichst gut gefülltes Bankkonto. So sah lange Zeit der Traum vom Wohlstand aus. Doch immer mehr setzt sich heute die Erkenntnis durch: „Viel haben“ heißt noch nicht „gut leben“, und „weniger ist vielleicht mehr“. In Zusammenarbeit mit Barbara Schartz vom Themenschwerpunkt Schöpfung bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum beleuchten wir das Thema in einer lockeren Serie und stellen Menschen vor, die für Veränderung eintreten oder anders leben.


Synode im Bistum Trier

Die Synode wurde am 29. Juni 2012 von Bischof Ackermann ausgerufen. Die Trierer Bistumssynode hat ihr Abschlussdokument „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ am 30. April 2016 verabschiedet.



Video

  • Buchvorstellung "New Kid"
    Der zwölfjährige Levi Wilhelm hat für uns das Buch "New Kid" gelesen und verrät seine Einschätzung im Video.
  • Beauftragung Gemeinde- und Pastoralreferentin
    Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen begleiten zu dürfen - darauf freuen sich Sandra Ackermann und Luisa Maurer, die am 2. September im Trierer Dom von Bischof Dr. Stephan Ackermann zur Gemeinde- bzw. Pastoralreferentin beauftragt werden. Im Video erzählen sie dem "Paulinus", wieso sie sich für diesen Weg entschieden haben und wie sie die Kirche mitgestalten wollen (Video: Sarah Schött).
  • AMG-Schüler auf dem Jakobsweg
    38 Schülerinnen und Schüler des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums Trier sind in der Projektwoche ein Stück auf dem Jakobsweg gepilgert. „An Grenzen gehen“ war das Motto der Woche. Ida, Johann und Martin sind auf den Etappen zwischen Metz und Toul an ihre eigenen Grenzen gegangen (Bericht im "Paulinus"). Und sie sind stolz und dankbar, trotz der Anstrengungen den Weg gemeistert zu haben (Video: Christine Cüppers).
  • Majestät mit Bildungsauftrag
    Für ein Jahr hat Louisa Kress die Krone der Trier-Olewiger Weinkönigin getragen. Eine herausfordernde Aufgabe für die Lehrerin, vor allem aber eine Zeit wertvoller Erfahrungen. Im Gespräch mit dem „Paulinus“ zieht die „etwas andere Königin“ ihr persönliches Resümee (Video: Christine Cüppers).
  • Basiskurs "Biblisch-geistliche Begleitung von Gruppen"
    15 Frauen und Männer haben am bundesweit ersten „Basiskurs biblisch-geistliche Begleitung von Gruppen“ in Trier teilgenommen. Eine Teilnehmerin ist Belinda Jochem, Pfarrsekretärin und darüber hinaus ehrenamtlich Engagierte in der Pfarrei St. Franziskus Hermeskeil im Pastoralen Raum Hermeskeil. Im Video erzählt sie, warum sie sich für das Angebot interessiert und was ihr persönlich der Kurs gebracht hat (Video: Christine Cüppers).
  • Weitere Videos
    Weitere Videos des Paulinus finden sich auf www.youtube.com/PaulinusTrier




Paulinus - Fuss: