Aufgrund der Corona-Maßnahmen haben viele Musikerinnen und Musiker keine Auftritte mehr – und daher kaum noch Einnahmen. Die von der Pfarrei Friedrichsthal mitgetragene „Aktion Künstlerkollekte“ lädt Betroffene seit November zur Mitgestaltung von Gottesdiensten ein.
Foto: Kerstin Krämer
Bei der Premiere in der Friedrichsthaler Kirche St. Marien war die Musikerin Annika Jonsson zu hören.
Hoffnungszeichen in dunkler Zeit
Von: Tobias Wilhelm | 17. Januar 2021
Saarbrücken:
Mit der Pfarrei St. Michael Friedrichsthal, dem Musik- und Veranstaltungsverband „PopRat Saarland“ und der Zeitschrift „Popscene“ haben sich drei ungewöhnliche Partner zusammengetan, um mit der Initiative auf die Not der betroffenen Branchen hinzuweisen sowie notleidenden Künstlerinnen und Künstler in Saarbrücken und Umgebung auch in der Zeit der verschärften kulturellen Beschränkungen Einnahmemöglichkeiten zu eröffnen. Als Gegenleistung für drei dargebotene Songs oder einen zehnminütigen Auftritt aus dem Bereich des Schauspiels oder der Zauberei erhalten die Kreativen die Gottesdienstkollekte oder, bei kleineren Kirchen, alternativ eine vorab ausgemachte Gage.
Die Aktion, die am 8. November in der Kirche St. Marien mit der Sängerin und Liedermacherin Annika Jonsson ihre Premiere feierte, geht auf eine Idee von Pfarrer Clemens Grünebach und Sarah Engels vom Bistum Trier zurück, die sich schon länger für den „PopRat“ engagiert und früher selbst im Eventbereich tätig war. „Mit unserer Ausnahmeregelung im Bereich der Gottesdienste können wir Kunstschaffenden eine Möglichkeit bieten, auf ihre Situation aufmerksam zu machen – stellvertretend für viele andere Kolleginnen und Kollegen aus der Dienstleistungs- und Veranstaltungsbranche, die gerade gar keine Möglichkeit haben, ihre Existenz zu sichern“, erklärt Engels. Diese könnten sich kirchlicherseits auch um Hilfen aus einem von Caritas, Bistum und der Stiftung „Menschen in Not“ eingerichteten Corona-Sonderfonds bemühen.
Die Aktion, die am 8. November in der Kirche St. Marien mit der Sängerin und Liedermacherin Annika Jonsson ihre Premiere feierte, geht auf eine Idee von Pfarrer Clemens Grünebach und Sarah Engels vom Bistum Trier zurück, die sich schon länger für den „PopRat“ engagiert und früher selbst im Eventbereich tätig war. „Mit unserer Ausnahmeregelung im Bereich der Gottesdienste können wir Kunstschaffenden eine Möglichkeit bieten, auf ihre Situation aufmerksam zu machen – stellvertretend für viele andere Kolleginnen und Kollegen aus der Dienstleistungs- und Veranstaltungsbranche, die gerade gar keine Möglichkeit haben, ihre Existenz zu sichern“, erklärt Engels. Diese könnten sich kirchlicherseits auch um Hilfen aus einem von Caritas, Bistum und der Stiftung „Menschen in Not“ eingerichteten Corona-Sonderfonds bemühen.
Dank Religionsfreiheit auch besondere Verantwortung
Pfarrer Grünebach, der den Gottesdienst zum Auftakt leitete, hält die verstärkte Einbindung von Künstlerinnen und Künstler auch aus nichtsakralen Bereichen für wichtig und passend: „Für mich hat Kirche schon immer auch einen kulturellen Auftrag. Unser Glaube findet durch die gesamte Kirchengeschichte hinweg immer wieder neue kreative Ausdrucksformen. Und durch die grundgesetzlich verankerte Religionsfreiheit haben wir auch eine besondere Verantwortung.“
„PopRat“-Vorsitzender Peter Meyer freut sich über die Initiative: „Hier wird kirchliche Unterstützung auf eine ganz neue Art erfahrbar. Die Künstler-Kollekte ist eine wichtige Unterstützung in einer extrem schwierigen, komplett einnahmelosen Zeit.“ Markus Brixius vom „Popscene“-Magazin ergänzt: „In der Krise rücken die Menschen zusammen, sagt man. Welcher Ort könnte dafür geeigneter sein als eine Kirche? Welche Sprache wäre dafür besser geeignet als die der Musik und der Kultur? Es ist ein Zeichen des Lichts in einer Zeit, die sehr von Dunkelheit geprägt ist.“
Die Aktion hat über die Grenzen der Pfarreiengemeinschaft und des Dekanats Saarbrücken hinaus Kreise gezogen. Gottesdienste mit Künstlerkollekten gab es mittlerweile unter anderem auch in der Basilika St. Johann (mit Eric Maas), in Quierschied (mit Judith Piroth) und in Spiesen, wo Sue Lehmann am zweiten Weihnachtsfeiertag die Messe mitgestaltete. Die Sängerin aus Heusweiler wird, wenn keine Verschärfung der Corona-Maßnahmen dazwischenkommt, auch in einem Gottesdienst am 16. Januar um 18.30 Uhr in der Wendalinuskirche von Großrosseln zu hören sein.
Ob aus den Bereichen Musik, Pantomime, Zauberei, Schauspielerei, Puppentheater – mitmachen können alle finanziell betroffenen Künstlerinnen und Künstler aus dem Saarland, deren Programm für die Liturgie geeignet ist.
„PopRat“-Vorsitzender Peter Meyer freut sich über die Initiative: „Hier wird kirchliche Unterstützung auf eine ganz neue Art erfahrbar. Die Künstler-Kollekte ist eine wichtige Unterstützung in einer extrem schwierigen, komplett einnahmelosen Zeit.“ Markus Brixius vom „Popscene“-Magazin ergänzt: „In der Krise rücken die Menschen zusammen, sagt man. Welcher Ort könnte dafür geeigneter sein als eine Kirche? Welche Sprache wäre dafür besser geeignet als die der Musik und der Kultur? Es ist ein Zeichen des Lichts in einer Zeit, die sehr von Dunkelheit geprägt ist.“
Die Aktion hat über die Grenzen der Pfarreiengemeinschaft und des Dekanats Saarbrücken hinaus Kreise gezogen. Gottesdienste mit Künstlerkollekten gab es mittlerweile unter anderem auch in der Basilika St. Johann (mit Eric Maas), in Quierschied (mit Judith Piroth) und in Spiesen, wo Sue Lehmann am zweiten Weihnachtsfeiertag die Messe mitgestaltete. Die Sängerin aus Heusweiler wird, wenn keine Verschärfung der Corona-Maßnahmen dazwischenkommt, auch in einem Gottesdienst am 16. Januar um 18.30 Uhr in der Wendalinuskirche von Großrosseln zu hören sein.
Ob aus den Bereichen Musik, Pantomime, Zauberei, Schauspielerei, Puppentheater – mitmachen können alle finanziell betroffenen Künstlerinnen und Künstler aus dem Saarland, deren Programm für die Liturgie geeignet ist.
-
Info
Nähere Auskünfte für Künstler und Pfarreien gibt es auf der Seite www.poprat-saarland.de/kuenstler-kollekte im Internet.
- Einen Kommentar schreiben