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Mit 47 Jahren Berufsanfängerin

Foto: Christine Cüppers
Seit 2010 hat sie sich in ihrer Heimat, der Pfarreiengemeinschaft Oberthal-Namborn, ehrenamtlich engagiert.

Mit 47 Jahren Berufsanfängerin

Von: bip | 19. August 2020
Wenn Kerstin Leonhard am 29. August von Weihbischof Jörg Michael Peters zur Gemeindereferentin beauftragt wird, ist die Berufsausbildung der alleinerziehenden Mutter, die als Erzieherin in einer katholischen Kindertagesstätte arbeitete, in vielen Bereichen außergewöhnlich gewesen.

„Momentan ist die Freude groß, mit 47 Jahren Berufsanfängerin zu sein, und ich packe das an, was jetzt kommt.“ Anpacken und immer den nächsten Schritt im Blick haben – diese Einstellung hat Kerstin Leonhard (47) durch die dreijährige Ausbildungszeit zur Gemeindereferentin getragen. Alleinerziehend mit zwei Kindern war diese schon eine Herausforderung: „Als Erzieherin in einer katholischen Kindertagesstätte war ich seit Jahrzehnten gewohnt, montags bis freitags zu festen Zeiten zu arbeiten. Deshalb bedeuteten die flexiblen Arbeitszeiten in der Gemeindearbeit schon eine Umstellung. Jetzt merke ich, dass es auch Vorteile hat, wenn man mit den Arbeitszeiten etwas jonglieren kann.“

Mit ihrer Ausbildung ist sie zufrieden: „Ich fühlte mich gut begleitet mit Supervision und einer Supervisionsgruppe.“ Auch den Austausch mit den anderen Teilnehmenden des Pastoralkurses und den vertrauensvollen Kontakt zu ihrem Ausbildungsleiter hat sie sehr geschätzt. Ihre Gruppe wird sie künftig vermissen. „Aber der ganze Ausbildungs- und Prüfungsstress ist jetzt weg. Da fällt eine Last von mir.“

Theologie im Fernkurs studieren als alleinerziehende Mutter

Seit 2010 hat sie sich in ihrer Heimat, der Pfarreiengemeinschaft Oberthal-Namborn, ehrenamtlich engagiert. Nach der Erstkommunion ihrer Tochter half sie mit im Familiengottesdienstkreis. Nach Teilnahme und Mitarbeit im Vorbereitungsteam eines Glaubenskurses für Erwachsene ließ sich Leonhard als Ehrenamtliche ausbilden, um Exerzitien begleiten zu können. Dort erfuhr sie von der Möglichkeit, Theologie im Fernkurs in Würzburg zu studieren. Mit viel persönlichem Interesse absolvierte sie den Grundlagenkurs und während dieser Zeit wurde ihr klar, dass sie als Erzieherin nicht bis zur Rente arbeiten möchte.

Also entschied sie sich, weiter Theologie im Fernkurs zu studieren, neben ihrer Rolle als alleinerziehende Mutter – die Kinder waren damals fünf und zwölf Jahre alt – und ihrer Arbeit als Erzieherin: „Ich habe immer den nächsten Schritt im Blick gehabt“, sagt sie. Finanzielle Unterstützung gab es vom bischöflichen Konvikt. So konnte Leonhard den Stellenumfang in ihrem Hauptberuf reduzieren.

Dankbar ist sie auch für die Unterstützung des Vaters ihrer Kinder und ihrer Familie. Auch wenn ihre persönliche Situation während der Ausbildung herausfordernd gewesen sei, sei sie sicher, gerade mit diesen Erfahrung das Gemeindeleben bereichern zu können: „Über die Hälfte der Familien in meiner Pfarrei St. Marien Neunkirchen sind Patchwork-Familien. Ich verstehe deren Lebenssituation besser. Menschen wie mich muss es auch unter den Hauptamtlichen geben.“

Mehr zur Beauftragungsfeier der künftigen Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten gibt es hier.




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