„Der Diakon holt das Leben von draußen in die Eucharistie hinein“, stellt Ingo Ruhe die Vermittlerfunktion dar. Er lebt und arbeitet in Schwirzheim im Eifelkreis Bitburg-Prüm, ist Vater dreier Kinder und seit 1988 Forstwirt von Beruf. Dass er einmal als Diakon aktiv sein würde, habe er sich bis zu einem Arbeitsunfall und der folgenden Reha nicht träumen lassen. Zu den Aufgaben des Diakons gehöre es für ihn auch, „Stachel in der Gesellschaft“ zu sein, für Arme und Kranke einzutreten, auf alte und einsame Menschen aufmerksam zu machen und gegen Vorurteile einzustehen. Und wenn Ingo Ruhe im Wald auf Wanderer trifft, erzählt er gerne und leidenschaftlich über Gottes Schöpfung und die Aufgabe der Menschen, diese zu bewahren.
Foto: Christine Cüppers
Diakon Thomas Reichert (links) spricht mit Insasssen wie J. (rechts) und Jürgen Thum von der Jugendstrafanstalt.
50 Jahre Ständige Diakone
Von: Christine Cüppers | 6. Mai 2020
129 Ständige Diakone schauen im Bistum Trier nach den Sorgen und Freuden im Leben der Menschen. Das Berufsbild gibt es seit einem halben Jahrhundert in der Diözese.
„Der Diakon holt das Leben von draußen in die Eucharistie hinein“, stellt Ingo Ruhe die Vermittlerfunktion dar. Er lebt und arbeitet in Schwirzheim im Eifelkreis Bitburg-Prüm, ist Vater dreier Kinder und seit 1988 Forstwirt von Beruf. Dass er einmal als Diakon aktiv sein würde, habe er sich bis zu einem Arbeitsunfall und der folgenden Reha nicht träumen lassen. Zu den Aufgaben des Diakons gehöre es für ihn auch, „Stachel in der Gesellschaft“ zu sein, für Arme und Kranke einzutreten, auf alte und einsame Menschen aufmerksam zu machen und gegen Vorurteile einzustehen. Und wenn Ingo Ruhe im Wald auf Wanderer trifft, erzählt er gerne und leidenschaftlich über Gottes Schöpfung und die Aufgabe der Menschen, diese zu bewahren.
„Der Diakon holt das Leben von draußen in die Eucharistie hinein“, stellt Ingo Ruhe die Vermittlerfunktion dar. Er lebt und arbeitet in Schwirzheim im Eifelkreis Bitburg-Prüm, ist Vater dreier Kinder und seit 1988 Forstwirt von Beruf. Dass er einmal als Diakon aktiv sein würde, habe er sich bis zu einem Arbeitsunfall und der folgenden Reha nicht träumen lassen. Zu den Aufgaben des Diakons gehöre es für ihn auch, „Stachel in der Gesellschaft“ zu sein, für Arme und Kranke einzutreten, auf alte und einsame Menschen aufmerksam zu machen und gegen Vorurteile einzustehen. Und wenn Ingo Ruhe im Wald auf Wanderer trifft, erzählt er gerne und leidenschaftlich über Gottes Schöpfung und die Aufgabe der Menschen, diese zu bewahren.
Definiertes, aber nie wirklich kalkulierbares Aufgabenspektrum
„Der Diakon lebt mitten unter den Menschen und arbeitet mit ihnen“, schildert Axel Berger. Seit 2009 ist er Ständiger Diakon im Hauptberuf in Trier und wurde vor zwei Jahren von Bischof Ackermann zum bischöflichen Beauftragten für den Ständigen Diakonat ernannt.
Durch die Weihe sind Diakone – hauptamtliche wie jene mit Zivilberuf – befähigt, das Sakrament der Taufe zu spenden, zu beerdigen und zu predigen. Neu war der Beschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils, dass Diakone auch bei Eheschließungen assistieren dürfen. In der Eucharistie „decken sie den Tisch und räumen wieder ab“. Darüber hinaus aber haben Ständige Diakone ein vielseitiges, zwar definiertes, aber nie wirklich kalkulierbares Aufgabenspektrum. Das
Wesentliche haben sie gemeinsam: die diakonische Sorge um den einzelnen
Menschen, das genaue Hinschauen auf Probleme und Nöte, aber auch das Schöne.
Taufe in Jugendstrafanstalt gespendet
Zuhören und Offenheit für Gespräche prägen besonders intensiv die Arbeit von Thomas Reichert. Er ist einer von 300 Gefängnisseelsorgern bundesweit und schwerpunktmäßig in der Jugendstrafanstalt (JSA) Wittlich im Einsatz. Zunächst drei Jahre als Pastoralreferent, seit 2013 als Ständiger Diakon sei er damit an dem Arbeitsplatz, den er als Ziel von Studienbeginn an vor Augen hatte. „Hier habe ich doch ein zentrales Herzstück von Diakonie, nämlich Gefangene zu besuchen.“
Bis zur Begegnung mit Reichert habe er nichts mit Kirche am Hut gehabt, erzählt Klaus (23 Jahre, Name geändert). Eine Nahtoderfahrung nach einer Stichverletzung habe ihn zum Nachdenken gebracht, was nach dem Tod kommt. Um diese Frage ging es in vielen Gesprächen mit dem Diakon. Und dann habe er den Wunsch gehabt, getauft zu werden, erzählt Klaus. Vergangenes Jahr empfing er das Sakrament in einem Sonntags-Gottesdienst, „obwohl meine Familie völlig geschockt gewesen ist über die Idee“.
Bis zur Begegnung mit Reichert habe er nichts mit Kirche am Hut gehabt, erzählt Klaus (23 Jahre, Name geändert). Eine Nahtoderfahrung nach einer Stichverletzung habe ihn zum Nachdenken gebracht, was nach dem Tod kommt. Um diese Frage ging es in vielen Gesprächen mit dem Diakon. Und dann habe er den Wunsch gehabt, getauft zu werden, erzählt Klaus. Vergangenes Jahr empfing er das Sakrament in einem Sonntags-Gottesdienst, „obwohl meine Familie völlig geschockt gewesen ist über die Idee“.
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