Rom:
Papst Franziskus ruft alle
Christen heute zu einem weltweiten Gebet im
Zeichen der Coronakrise auf. Um 12 Uhr sollten alle einen Moment innehalten
und ein Vaterunser beten, schlug er nach seinem Angelusgebet vergangenen
Sonntag vor. Die Ansprache wurde aus der päpstlichen Bibliothek im Internet
übertragen. Der Petersplatz bleibt weiterhin gesperrt, um Menschenansammlungen
zu vermeiden.
Außerdem kündigte der Papst einen Gebetsgottesdienst für den kommenden
Freitag, 27. März, an. Um 18 Uhr werde er ein Gebet auf dem leeren Vorplatz des
Petersdoms leiten, so Franziskus. Am Ende werde er den Segen „Urbi et Orbi“
spenden.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing, hat die Gläubigen der katholischen Kirche in Deutschland aufgerufen,
sich an den Gebeten zu beteiligen: „Es ist eine gute Gelegenheit, sich als
Universalkirche mit dem Heiligen Vater vereint zu wissen und in dieser
schweren, leidgeprüften Zeit das gemeinsame Gebet zu suchen.“
„In diesen Tagen der Prüfung, während die Menschheit
vor der Bedrohung durch die Pandemie zittert, möchte ich allen Christen
vorschlagen, gemeinsam ihre Stimme zum Himmel zu erheben“, so Franziskus. „Ich
lade alle Oberhäupter der Kirchen und die Führer aller christlichen
Gemeinschaften sowie alle Christen der verschiedenen Konfessionen ein, den
Allerhöchsten, den allmächtigen Gott anzurufen und gleichzeitig das Gebet zu
sprechen, das Jesus, unser Herr, uns gelehrt hat.“
Darum lade er alle ein, am Mittwoch, dem 25. März,
der in der Kirche als Hochfest „Verkündigung des Herrn“ begangen wird, mittags
das Vaterunser zu beten. „An dem Tag, an dem viele Christen der Verkündigung
der Geburt Jesu an die Jungfrau Maria gedenken, möge der Herr das einmütige
Gebet aller seiner Jünger hören.“
Schon mehrfach hatte Papst Franziskus in seinem Pontifikat spezielle
Gebetsgottesdienste gefeiert, etwa für Syrien im September 2013. Erstmals
jedoch verbindet er ein solches Gebet mit dem Segen „Urbi et Orbi“, der sonst
nur zu hohen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern oder unmittelbar nach der
Wahl eines neuen Papstes von diesem gespendet wird.
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