Foto: Imago
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte? Nein. Eltern belastet Streit unter Geschwistern sehr. Ihn zu schlichten, kann aber gelingen.
Eifersucht und Wut im Bauch
Von: Andrea Mohr
Wenn Kinder eifersüchtig auf die kleine Schwester oder den jüngeren Bruder reagieren – dann sind die Eltern besonders gefordert. Wie ein harmonisches Zusammenleben trotz des „Neuankömmlings“ gelingen kann, darum geht es in der „Paulinus“-Lebensberatung.
Tom ist fünf Jahre alt, seine Eltern kommen in die Beratungsstelle, weil er immer wieder heftige Wutanfälle hat, in denen er schreit, schlägt und tritt. Diese treten besonders dann auf, wenn sein zwei Jahre jüngerer Bruder ihn stört oder wenn er das Gefühl hat, dass der Kleinere in Schutz genommen oder bevorzugt wird. Oft ist er eifersüchtig auf seinen Bruder und äußert, dass die Eltern diesen ja viel lieber hätten als ihn.
Die Eltern schimpfen viel mit Tom, weil sein Verhalten sie ärgert und sie die Erwartung haben, dass er als der Ältere auf den Kleinen Rücksicht nehmen muss. Dadurch bekommt Tom immer mehr das Gefühl, dass sie ihn eigentlich nicht lieb haben, was wiederum seine Wut gegen den jüngeren Bruder schürt. Die Familie steckt in einem Teufelskreis!
Die Eltern erkennen, dass sie sich immer mehr auf Toms problematisches Verhalten konzentriert haben und der Blick auf seine vielen guten Seiten, wie seine Fröhlichkeit und seine Wissbegierde, zunehmend getrübt wurde. Dadurch hat Tom deutlich mehr Aufmerksamkeit für problematisches Verhalten als für positives Verhalten bekommen.
Die Eltern schimpfen viel mit Tom, weil sein Verhalten sie ärgert und sie die Erwartung haben, dass er als der Ältere auf den Kleinen Rücksicht nehmen muss. Dadurch bekommt Tom immer mehr das Gefühl, dass sie ihn eigentlich nicht lieb haben, was wiederum seine Wut gegen den jüngeren Bruder schürt. Die Familie steckt in einem Teufelskreis!
Die Eltern erkennen, dass sie sich immer mehr auf Toms problematisches Verhalten konzentriert haben und der Blick auf seine vielen guten Seiten, wie seine Fröhlichkeit und seine Wissbegierde, zunehmend getrübt wurde. Dadurch hat Tom deutlich mehr Aufmerksamkeit für problematisches Verhalten als für positives Verhalten bekommen.
Positive Aufmerksamkeit und wertvolle Zeit
Das soll sich ändern! Beide Eltern wollen darauf achten, dass sie ihn loben, ihm Aufmerksamkeit und Zuneigung zeigen, zum Beispiel wenn er sich selbst gut beschäftigt, wenn er ihnen hilft, sich an ihre Anweisungen hält oder wenn er lieb zu seinem kleinen Bruder ist. Außerdem wollen beide Tom „wertvolle Zeit“ schenken.
Mit wertvoller Zeit ist gemeint, dass die Eltern sich regelmäßig während des Tages ganz bewusst Zeit für Tom nehmen, besonders dann, wenn er sich mit einer Frage an sie wendet oder versucht, sie in eine Aktivität einzubeziehen. Dabei ist es wichtig, sich ihm dann mit ganzer Aufmerksamkeit bewusst zuzuwenden.
Mit wertvoller Zeit ist gemeint, dass die Eltern sich regelmäßig während des Tages ganz bewusst Zeit für Tom nehmen, besonders dann, wenn er sich mit einer Frage an sie wendet oder versucht, sie in eine Aktivität einzubeziehen. Dabei ist es wichtig, sich ihm dann mit ganzer Aufmerksamkeit bewusst zuzuwenden.
Neue Verhaltensweisen gezielt einüben
In der Vergangenheit war schreien, schlagen oder treten Toms „Lösungsversuch“, wenn eine Situation nicht so war, wie er das wollte. Jetzt braucht er Alternativen dazu. Er soll lernen, seine Wünsche angemessen auszudrücken und sich rücksichtsvoll zu verhalten.
Um das zu üben, benötigt er die Unterstützung seiner Eltern. Die Eltern überlegen gemeinsam mit Tom, was er zum Beispiel machen kann, wenn sein kleiner Bruder ihn beim Spielen stört. Die Mutter erkennt, dass auch das Verhalten des kleinen Bruders es Tom manchmal schwer gemacht hat, ruhig zu bleiben.
Sie vereinbaren, dass Tom seinem Bruder klar und deutlich sagt: „Lass mich jetzt in Ruhe spielen!“ Mit Tom wird geübt, wie er das genau machen kann, und auch der kleine Bruder wird einbezogen. Weiter wird vereinbart, dass Tom seine Mutter dazuholen soll, wenn sein Bruder ihn trotzdem stört.
Auch für andere häufige Konfliktsituationen üben die Eltern zusammen mit Tom neue Verhaltensweisen ein. Im Alltag achten die Eltern darauf, dass sie Tom beim Einüben der neuen Verhaltensweisen unterstützen, indem sie ihn daran erinnern, was er machen kann und indem sie ihn ganz viel loben, wenn er sich positiv verhält. Seine Eltern sprechen ganz bewusst mit ihm über all das, was jetzt gut klappt und zeigen ihm, wie stolz sie darauf sind, dass er jetzt gute neue Wege geht.
Um das zu üben, benötigt er die Unterstützung seiner Eltern. Die Eltern überlegen gemeinsam mit Tom, was er zum Beispiel machen kann, wenn sein kleiner Bruder ihn beim Spielen stört. Die Mutter erkennt, dass auch das Verhalten des kleinen Bruders es Tom manchmal schwer gemacht hat, ruhig zu bleiben.
Sie vereinbaren, dass Tom seinem Bruder klar und deutlich sagt: „Lass mich jetzt in Ruhe spielen!“ Mit Tom wird geübt, wie er das genau machen kann, und auch der kleine Bruder wird einbezogen. Weiter wird vereinbart, dass Tom seine Mutter dazuholen soll, wenn sein Bruder ihn trotzdem stört.
Auch für andere häufige Konfliktsituationen üben die Eltern zusammen mit Tom neue Verhaltensweisen ein. Im Alltag achten die Eltern darauf, dass sie Tom beim Einüben der neuen Verhaltensweisen unterstützen, indem sie ihn daran erinnern, was er machen kann und indem sie ihn ganz viel loben, wenn er sich positiv verhält. Seine Eltern sprechen ganz bewusst mit ihm über all das, was jetzt gut klappt und zeigen ihm, wie stolz sie darauf sind, dass er jetzt gute neue Wege geht.
Fröhliche Stimmung in der Familie
Beide Eltern spüren, dass ihre Beziehung zu Tom viel liebevoller geworden ist und Tom deutlich kooperativer ist. Tom tut es gut, viel positive Aufmerksamkeit und Zuwendung von seinen Eltern zu bekommen und deshalb gibt er sich jetzt auch Mühe, gut mit dem kleineren Bruder umzugehen. Es kommt viel seltener zu Konflikten, und die Stimmung in der Familie ist nun deutlich entspannter und fröhlicher.
-
Autor
Unsere Autorin Dr. Andrea Mohr ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Beraterin in der Lebensberatungsstelle des Bistums in Bitburg.
-
Lebensberatung im Bistum Trier
Insgesamt gibt es – von Ahrweiler bis Wittlich – 20 Lebensberatungsstellen des Bistums Trier, an die sich jede und jeder Ratsuchende wenden kann.
Der zuständige Arbeitsbereich im Generalvikariat wird geleitet von Dr. Andreas Zimmer. Kontaktadresse: Lebensberatung im Bistum Trier, Bischöfliches Generalvikariat, Hinter dem Dom 6, 54290 Trier, Telefon (06 51) 71 05-2 79, E-Mail beratung@bgv-trier.de, Internet www.lebensberatung.info.
Viele weitere Beiträge der Lebensberatung sind in der "Paulinus"-Rubrik „Lebensberatung im Paulinus“ zu finden.
Partner