Wegen des Andrangs fanden am 22. Februar längst nicht alle Interessenten einen Platz, als sechs Oberhirten in Hildesheim Rede und Antwort standen. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode schloss sogar spontan eine zweite Diskussionsrunde an, weil im ersten Durchgang so viele Besucher abgewiesen werden mussten. Und die Besucher nahmen kein Blatt vor den Mund, sobald es hieß "Frag doch mal den Bischof".
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Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann sprach in Hildesheim im Vorfeld des Treffens der deutschen Bischöfe beim Theologischen Café über „Nicht wie die Welt ihn gibt? Auf der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit“.
Café-Gespräche: Großer Andrang
Von: KNA | 1. März 2015
Auf großes Interesse sind die ersten "Café-Gespräche" mit Bischöfen am Vorabend der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz gestoßen.
Wegen des Andrangs fanden am 22. Februar längst nicht alle Interessenten einen Platz, als sechs Oberhirten in Hildesheim Rede und Antwort standen. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode schloss sogar spontan eine zweite Diskussionsrunde an, weil im ersten Durchgang so viele Besucher abgewiesen werden mussten. Und die Besucher nahmen kein Blatt vor den Mund, sobald es hieß "Frag doch mal den Bischof".
Wegen des Andrangs fanden am 22. Februar längst nicht alle Interessenten einen Platz, als sechs Oberhirten in Hildesheim Rede und Antwort standen. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode schloss sogar spontan eine zweite Diskussionsrunde an, weil im ersten Durchgang so viele Besucher abgewiesen werden mussten. Und die Besucher nahmen kein Blatt vor den Mund, sobald es hieß "Frag doch mal den Bischof".
Ackermann berichtet von Reise ins Heilige Land
Die Bischöfe stellten sich bei den Theologischen Cafés vor allem den Themen, für die sie in der Bischofskonferenz zuständig sind: Triers Bischof Dr. Stephan Ackermann berichtete etwa als Vorsitzender der Kommission "Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden/vgl. Seite 2) von seiner jüngsten Reise nach Israel und Palästina und debattierte über fairen Handel und Ungerechtigkeiten zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Die "Café-Gespräche" waren ein Experiment des gastgebenden Bistums.
Im Streit um das Kirchenasyl rief Kardinal Reinhard Marx, München und Freising, zu "verbaler Abrüstung" und verantwortlichem Handeln auf. Es gehe beim Kirchenasyl darum, "in Grenzfällen" noch einmal über die Situation der Flüchtlinge nachzudenken, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung am 23. Februar. Die Kirche wolle kein Staat im Staate sein, betonte Marx. Es sei aber auch gut für den Staat, wenn schwierige Fälle noch einmal überprüft werden könnten. Der Erfolg gebe den Kirchen Recht; in 90 Prozent der Kirchenasylfälle gebe es eine erneute Überprüfung.
Kardinal Marx forderte von den Katholiken Mut zu neuem Denken. Der Glaube lasse sich nicht erzwingen und ohne weiteres von Generation zu Generation vererben, sagte er beim Eröffnungsgottesdienst. "Wir können nicht einfach fortsetzen, was immer war. Wir müssen ganz von vorne beginnen und neu lernen, was der Glaube in der heutigen Zeit bedeutet." Mit Blick auf die Kirchenfinanzen sieht Marx die Kirche auf einem guten Weg zu mehr Transparenz. Allerdings gebe es in den 27 Bistümern sehr unterschiedliche Traditionen und Wege des Wirtschaftens, so dass eine einheitliche und vergleichbare Offenlegung der Finanzen schwierig sei.
Dramatischer Rückgang der Zahl der Gläubigen in Ostdeutschland
Einen dramatischen Rückgang der Zahl der Gläubigen in Ostdeutschland beklagte der Apostolische Nuntius in Berlin, Erzbischof Nikola Eterovic. Er erinnerte in Hildesheim daran, dass in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Fall der Mauer nirgends im früheren Ostblock die Zahl der Christen so stark zurückgegangen sei wie in der früheren DDR.
Der Medienexperte Ansgar Mayer informierte am 24. Februar die Bischöfe über neueste Entwicklungen im Bereich Social Media. Dabei forderte er mehr Mut zur Präsenz in sozialen Netzwerken. "Früher waren Kirchen und Bibeltexte Orte der Suche; heute suchen Menschen bei Google und Facebook nach Antworten", sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur. "Wer die Zielgruppe der 15- bis 30-Jährigen erreichen will, muss dort ansprechbar sein", fügte Mayer hinzu. "Der Bedarf nach so etwas wie Kirche ist unglaublich groß; die Menschen suchen intensiv nach Gemeinschaft."
Nach Redaktionsschluss dieser "Paulinus"-Ausgabe am Mittag des 24. Februar standen Fragen zu Familie, Ehe und Sexualität sowie der Umgang mit Ausländern und Flüchtlingen auf der Tagesordnung der Bischöfe (Bericht folgt).
Bischof Ackermann beim "Café-Gespräch"
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