Foto: Imago
Wer nur noch per Mobiltelefon kommuniziert, riskiert, nicht richtig verstanden zu werden.
Bitte mal tief durchatmen!
Von: Maria Weber | 29. Januar 2017
Um zum Wohl ihrer Kinder zu kooperieren, müssen Eltern auch nach einer Trennung gut und angemessen kommunizieren können. Damit beschäftigt sich die „Paulinus“-Lebensberatung.
Eigentlich sorgen Herr und Frau B. auch nach ihrer Trennung gut für ihre zwei Kinder. Eigentlich schätzen sie sich gegenseitig als Vater und Mutter und sind bemüht, die Kinder aus ihren Konflikten rauszuhalten. Eigentlich wissen sie, dass der jeweils andere kein Unmensch ist. Und trotzdem gibt es ständig Situationen, in denen ein Missverständnis auf das andere folgt, wieder die altbekannten Vorwürfe und Zuschreibungen ausgepackt werden und die Eltern sich in eskalierenden Konflikten verstricken.
In der Beratung wird die Dynamik, die diesen Konflikten zugrunde liegt, mehrfach besprochen. Eine konkrete Verhaltensänderung entsteht daraus aber (leider) nicht. Eher zufällig stellt sich heraus, dass die Eltern – beide eingebunden in ein strammes Alltagsprogramm – überwiegend per Mobiltelefon über den Nachrichtendienst Whatsapp kommunizieren und das oftmals in rasantem Tempo. Auf eine Nachricht des einen erfolgt postwendend eine Antwort des anderen. Dazwischen bleibt kaum Zeit zu überlegen, ob man die Nachricht überhaupt richtig verstanden hat.
Der Druck, vermeintlich schnell reagieren zu müssen, verführt dazu, sich in eingefahrenen Reaktionsmustern zu bewegen, nicht zu überlegen, sondern gleich dem ersten Impuls zu folgen. Damit kann man manchmal grandios daneben liegen und seinerseits Reaktionen auslösen, die wenig zielführend sind.
Unter Stress und Zeitdruck – egal ob von außen kommend oder „selbst gemacht“ – nimmt die Qualität der Kommunikation deutlich ab. Man reagiert schnell gereizt, sarkastisch, rücksichtslos, rigide und egoistisch. Und das passiert nicht erst, wenn eine Beziehung bereits gescheitert ist, sondern ist vielmehr oftmals ein Grund für das Scheitern.
In der Beratung wird die Dynamik, die diesen Konflikten zugrunde liegt, mehrfach besprochen. Eine konkrete Verhaltensänderung entsteht daraus aber (leider) nicht. Eher zufällig stellt sich heraus, dass die Eltern – beide eingebunden in ein strammes Alltagsprogramm – überwiegend per Mobiltelefon über den Nachrichtendienst Whatsapp kommunizieren und das oftmals in rasantem Tempo. Auf eine Nachricht des einen erfolgt postwendend eine Antwort des anderen. Dazwischen bleibt kaum Zeit zu überlegen, ob man die Nachricht überhaupt richtig verstanden hat.
Der Druck, vermeintlich schnell reagieren zu müssen, verführt dazu, sich in eingefahrenen Reaktionsmustern zu bewegen, nicht zu überlegen, sondern gleich dem ersten Impuls zu folgen. Damit kann man manchmal grandios daneben liegen und seinerseits Reaktionen auslösen, die wenig zielführend sind.
Unter Stress und Zeitdruck – egal ob von außen kommend oder „selbst gemacht“ – nimmt die Qualität der Kommunikation deutlich ab. Man reagiert schnell gereizt, sarkastisch, rücksichtslos, rigide und egoistisch. Und das passiert nicht erst, wenn eine Beziehung bereits gescheitert ist, sondern ist vielmehr oftmals ein Grund für das Scheitern.
Auf Verständnis und Wertschätzung achten
Ungünstige Kommunikation führt zu einer Entfremdung der Partner, einem Erkalten der Liebe und letztlich zu einem Auseinanderfallen der Partnerschaft.
Schafft es ein Paar dagegen, Stress und Druck im Alltag gemeinsam zu bewältigen, stärkt das das Wir-Gefühl und das Wissen, aufeinander zählen zu können. Dazu sind kommunikative Fähigkeiten notwendig, genauso wie Verständnis, Wertschätzung, Einfühlungsvermögen und konkrete Unterstützungsvorschläge.
Sich nahe zu sein und sich öffnen zu können entwickelt sich ebenfalls nicht auf Knopfdruck und innerhalb eines festen und durchgetakteten Zeitplans.
Hektik und Zeitmangel führen dann zu einem schleichenden Verfall von Intimität und Nähe.
Genau das ist bei Herrn und Frau B. passiert. Beide stehen jetzt vor dem Scherbenhaufen ihrer Beziehung und müssen mit deren Scheitern irgendwie klar kommen. Gleichzeitig wissen sie, dass sie beide im Sinne ihrer gemeinsamen Kinder kooperieren müssen. Aber das war zuvor schon schwierig – wie sollte das jetzt gelingen?
Für Herrn und Frau B. war es verblüffend festzustellen, dass die Kommunikation zwischen ihnen als getrennt lebenden Eltern entspannter ablief, nachdem sie vereinbart hatten, vor jeder Antwort mindestens fünf Minuten zu warten und sich erst mal Gedanken zu machen, ob der erste Impuls auch wirklich angemessen ist. Spontan aufkommenden Ärger konnten sie erst mal verrauchen lassen und so der Versuchung widerstehen, die altbekannten Vorwürfe auszupacken. Sie konnten die eigenen Reaktionsmuster überdenken und reflektieren.
Damit waren natürlich nicht alle Probleme beseitigt, aber es waren Voraussetzungen geschaffen, überhaupt in Ruhe ins Gespräch zu kommen.
Reflektieren hilft Atem zu holen und zu überlegen: Ist man noch Herr/Frau der Lage oder hat bereits der „Autopilot“ die Führung übernommen nach dem Motto „Augen zu und durch“? Passt man sich nur noch den Gegebenheiten an und funktioniert nur noch irgendwie? Fällt wirklich Wichtiges hinten runter?
Die Lebensberatung ist ein ganz konkreter Ort, an dem Reflexionen (und Vieles mehr) stattfinden können und müssen. Ganz besonders dann, wenn Menschen das Gefühl haben, dass nichts mehr geht und der Kontakt zum Partner/der Partnerin, zu den Kindern, zum sonstigen Umfeld oder zu sich selber Schaden genommen hat. Die psychologischen, psychotherapeutischen und sozial-pädagogischen Fachkräfte bieten dabei fachkundige Unterstützung an und helfen, neue Kompetenzen als Partner und Eltern zu entwickeln.
Schafft es ein Paar dagegen, Stress und Druck im Alltag gemeinsam zu bewältigen, stärkt das das Wir-Gefühl und das Wissen, aufeinander zählen zu können. Dazu sind kommunikative Fähigkeiten notwendig, genauso wie Verständnis, Wertschätzung, Einfühlungsvermögen und konkrete Unterstützungsvorschläge.
Sich nahe zu sein und sich öffnen zu können entwickelt sich ebenfalls nicht auf Knopfdruck und innerhalb eines festen und durchgetakteten Zeitplans.
Hektik und Zeitmangel führen dann zu einem schleichenden Verfall von Intimität und Nähe.
Genau das ist bei Herrn und Frau B. passiert. Beide stehen jetzt vor dem Scherbenhaufen ihrer Beziehung und müssen mit deren Scheitern irgendwie klar kommen. Gleichzeitig wissen sie, dass sie beide im Sinne ihrer gemeinsamen Kinder kooperieren müssen. Aber das war zuvor schon schwierig – wie sollte das jetzt gelingen?
Für Herrn und Frau B. war es verblüffend festzustellen, dass die Kommunikation zwischen ihnen als getrennt lebenden Eltern entspannter ablief, nachdem sie vereinbart hatten, vor jeder Antwort mindestens fünf Minuten zu warten und sich erst mal Gedanken zu machen, ob der erste Impuls auch wirklich angemessen ist. Spontan aufkommenden Ärger konnten sie erst mal verrauchen lassen und so der Versuchung widerstehen, die altbekannten Vorwürfe auszupacken. Sie konnten die eigenen Reaktionsmuster überdenken und reflektieren.
Damit waren natürlich nicht alle Probleme beseitigt, aber es waren Voraussetzungen geschaffen, überhaupt in Ruhe ins Gespräch zu kommen.
Reflektieren hilft Atem zu holen und zu überlegen: Ist man noch Herr/Frau der Lage oder hat bereits der „Autopilot“ die Führung übernommen nach dem Motto „Augen zu und durch“? Passt man sich nur noch den Gegebenheiten an und funktioniert nur noch irgendwie? Fällt wirklich Wichtiges hinten runter?
Die Lebensberatung ist ein ganz konkreter Ort, an dem Reflexionen (und Vieles mehr) stattfinden können und müssen. Ganz besonders dann, wenn Menschen das Gefühl haben, dass nichts mehr geht und der Kontakt zum Partner/der Partnerin, zu den Kindern, zum sonstigen Umfeld oder zu sich selber Schaden genommen hat. Die psychologischen, psychotherapeutischen und sozial-pädagogischen Fachkräfte bieten dabei fachkundige Unterstützung an und helfen, neue Kompetenzen als Partner und Eltern zu entwickeln.
-
Unsere Autorin
Unsere Autorin Maria Weber ist Diplom-Psychologin und leitet die Lebensberatungsstelle in Saarbrücken. -
Lebensberatung
Insgesamt gibt es – von Ahrweiler bis Wittlich – 20 Lebensberatungsstellen des Bistums Trier, an die sich jede und jeder Ratsuchende wenden kann. Der zuständige Arbeitsbereich im Generalvikariat wird geleitet von Dr. Andreas Zimmer.
Kontaktadresse: Lebensberatung im Bistum Trier, Bischöfliches Generalvikariat, Hinter dem Dom 6, 54290 Trier, Telefon (06 51) 71 05-2 79, E-Mail beratung@bgv-trier.de, Internet www.lebensberatung.info.
Über 70 weitere Artikel sind im Internet unter www.paulinus.de in der Rubrik „Lebensberatung im Paulinus“ zu finden.
Partner