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Sie haben es wirklich verdient

Foto: Imago, KNA
Links: Der kongolesische Arzt Denis Mukwege wird von Missio unterstützt. Rechts: Begegnung - Nadia Murad und Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 3. Mai 2017 auf dem Petersplatz.

Sie haben es wirklich verdient

Von: KNA | 14. Oktober 2018

Politik, Kirche und Gesellschaft haben die Vergabe des Friedensnobelpreises an die irakische Jesidin Nadia Murad (25) und den kongolesischen Arzt Denis Mukwege (63) begrüßt.


Die UN-Sonderbotschafterin gegen Menschenhandel, die von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ versklavt wurde, und der Gynäkologe werden für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten ausgezeichnet, wie das norwegische Nobelkomitee am 5. Oktober in Oslo mitteilte.


Murad gelang in Deutschland dank eines von Baden-Württemberg gestarteten Hilfsprogramms für jesidische Frauen ein Neuanfang. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erklärte, Murad sei „eine unglaublich starke Frau“, deren Engagement deutlich mache, dass sie sich nicht nur als IS-Opfer sehe, sondern als „Überlebende mit Mut und Würde“.


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte, dass beide Preisträger den Opfern eine Stimme gäben. Mukwege erinnere an die Gräuel, er mahne, die Würde der Opfer zu bewahren. Murad kämpfe gegen die Straflosigkeit der Täter. Auch Außenminister Heiko Maas lobte das Wirken der Preisträger und kündigte an, das Thema Frauen, Frieden und Sicherheit zu einem Schwerpunkt der deutschen Mitgliedschaft im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu machen.


UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet erklärte in Genf, beide Preisträger seien „außergewöhnlich mutige, hartnäckige und wirksame Aktivisten gegen die Geißel sexueller Gewalt und den Einsatz von Vergewaltigung als Kriegswaffe“.


Kongo eine der gefährlichsten Regionen

Die Gesellschaft für bedrohte Völker bezeichnete die Preisvergabe als „Zeichen gegen die Gleichgültigkeit, mit der viele Regierungen auf Vergewaltigungen als Kriegswaffe reagieren“. Auch die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes unterstrich, dass ein tabuisiertes Thema nun in den Fokus rücke.


Der Präsident von Missio München, Wolfgang Huber, sprach von Solidarität mit Opfern von Krieg und Gewalt im Kongo und einer Stärkung der religiösen Minderheiten im Nahen Osten. „Die Entscheidung des Nobelpreis-Komitees ist ein wichtiges politisches Signal für das krisengebeutelte Land“, erklärte Prälat Klaus Krämer, Präsident von Missio Aachen. „Der Zeitpunkt der Verleihung könnte nicht günstiger sein, sollen doch im Dezember zeitgleich die lange verschobenen Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo stattfinden“. Durch die Verleihung des Friedensnobelpreises an Denis Mukwege werde die internationale Aufmerksamkeit auf den Kongo gelenkt, meinte Krämer. „Die Missio-Projektpartner im Kongo arbeiten seit vielen Jahren eng mit dem Arzt zusammen“, berichtete er. „Sie bringen die Opfer sexueller Gewalt aus den entlegenen Regionen in sein Krankenhaus, wo er die medizinische Behandlung übernimmt. Danach erfolgt durch unsere kirchlichen Partner die seelsorgerische Hilfe für die schwer traumatisierten Frauen.“


Für Frauen gilt der Kongo als eine der gefährlichsten Regionen der Welt, weil hier so viele Menschen Opfer von brutalen Vergewaltigungen werden. „Eine der Ursachen des Konflikts im Kongo ist der Kampf um jene Blutmineralien, die für die Herstellung von elektronischen Geräten wie Smartphones benötigt werden.“ Mit Spenden aus Deutschland unterstützt Missio Trauma-Zentren in der Region Bukavu, in denen die Patientinnen von Denis Mukwege nach der Behandlung weiter betreut werden.




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