Foto: KNA
Kardinal Karl Lehmann am 20. April 2016 zwischen Bücherstapeln in seiner Bibliothek im Bischofshaus in Mainz.
Ein Brückenbauer und Mann des Dialogs
Von: Von Peter de Groot und Norbert Demuth | 18. März 2018
Kardinal Karl Lehmann ist tot. Im Alter von 81 Jahren ist er am frühen Morgen des 11. März in Mainz gestorben.
Karl Lehmann, der langjährige Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, stand in Zeiten, als „Rom“ in der deutschen Öffentlichkeit als Hort des konservativen Dogmatismus galt, für ein weltoffenes, lebensbejahendes Christentum.
Fast 33 Jahre, vom 2. Oktober 1983 bis zu seinem altersbedingten Rücktritt vom Bischofsamt an seinem 80. Geburtstag am 16. Mai 2016, stand Lehmann an der Spitze des Bistums Mainz. Als er das Amt übernahm, war er mit 47 Jahren der jüngste katholische Bischof in Deutschland.
Für Lehmann galt, dass die Treue zum Glauben und die Treue zu den Menschen zusammengehören und sich Glaube und Vernunft nicht ausschließen. „Der Glaube ist ein Gehorsam, der wenigstens potenziell mit der menschlichen Vernunft übereinstimmen muss“, sagte er einmal. Grundsätze, die nicht zuletzt sein Wirken als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz von 1987 bis 2008 bestimmten.
Konservative Kritiker warfen ihm schon mal vor, die katholische Kirche in Deutschland zu einer „Lehmann-Kirche“ zu machen, die sich ohne Not dem Zeitgeist anpasse. Bei seinen Bewunderern dagegen erwarb Lehmann sich den Ruf, ein „Glücksfall für die deutschen Katholiken" zu sein, ein „Brückenbauer“, ein „Mann des Dialogs.
Als solcher führte Lehmann nach dem Fall der Mauer die Katholiken aus Ost- und Westdeutschland zusammen, gab Impulse für das ökumenische Gespräch und für das Gespräch mit kritischen Laien.
Immer wieder mahnte er Reformen in seiner Kirche an und kritisierte politische Entwicklungen, die ihm Sorge bereiteten. Zuletzt warf er einigen Ländern der EU, insbesondere den osteuropäischen, mangelnde Solidarität in der Flüchtlingsfrage vor und ließ klar seine Abneigung gegenüber der AfD erkennen.
Fast 33 Jahre, vom 2. Oktober 1983 bis zu seinem altersbedingten Rücktritt vom Bischofsamt an seinem 80. Geburtstag am 16. Mai 2016, stand Lehmann an der Spitze des Bistums Mainz. Als er das Amt übernahm, war er mit 47 Jahren der jüngste katholische Bischof in Deutschland.
Für Lehmann galt, dass die Treue zum Glauben und die Treue zu den Menschen zusammengehören und sich Glaube und Vernunft nicht ausschließen. „Der Glaube ist ein Gehorsam, der wenigstens potenziell mit der menschlichen Vernunft übereinstimmen muss“, sagte er einmal. Grundsätze, die nicht zuletzt sein Wirken als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz von 1987 bis 2008 bestimmten.
Konservative Kritiker warfen ihm schon mal vor, die katholische Kirche in Deutschland zu einer „Lehmann-Kirche“ zu machen, die sich ohne Not dem Zeitgeist anpasse. Bei seinen Bewunderern dagegen erwarb Lehmann sich den Ruf, ein „Glücksfall für die deutschen Katholiken" zu sein, ein „Brückenbauer“, ein „Mann des Dialogs.
Als solcher führte Lehmann nach dem Fall der Mauer die Katholiken aus Ost- und Westdeutschland zusammen, gab Impulse für das ökumenische Gespräch und für das Gespräch mit kritischen Laien.
Immer wieder mahnte er Reformen in seiner Kirche an und kritisierte politische Entwicklungen, die ihm Sorge bereiteten. Zuletzt warf er einigen Ländern der EU, insbesondere den osteuropäischen, mangelnde Solidarität in der Flüchtlingsfrage vor und ließ klar seine Abneigung gegenüber der AfD erkennen.
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Info
Kardinal Lehmann wird am 21. März in der Bischofsgruft des Mainzer Doms beigesetzt. Das Requiem beginnt um 15 Uhr, teilte das Bistum mit.
Ab dem 13. März wurde der Verstorbene in der Mainzer Seminarkirche aufgebahrt, dort konnten die Trauernden Abschied nehmen. Der Sarg Lehmanns werde dann am 21. März in einem Trauerzug durch die Mainzer Innenstadt zum Dom überführt, hieß es. -
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